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Theil 2 (1832) Beschreibung der politischen und kirchlichen Verhältnisse der Mark Brandenburg
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An Abgaben und Diensten hatten die Slawen in der Mark alles Dasjenige zu leisten, was den Deutschen Stan- dcsgenosscn oblag. Auch die Pflicht im Fall der Gefahr das Vaterland zu vertheidigcn, trugen sie gemeinschaftlich. Nur eine Abgabe, über deren Wesen jedoch durchaus nichts Gewisses zu ermitteln zu seyn scheint, findet in der Altmark und im Magdeburgschcn, in der Gegend von Lcitzkau Er­wähnung, nämlich der Wszop, Wozob oder Oszep, de­ren Entrichtung ausschließend den Slawen obgelegen zu ha- .ben scheint; wenigstens ist die Benennung derselben offenbar Slawisch, und sie wird auch im Hcrzogthume Pommern einmal erwähnt'). Im Jahre 4135 vereignete der Kaiser Lothar dem Kloster Hillersleben die in dem Wozob be­stehenden jährlichen Einkünfte aus zwei Dörfchen, Potgorizi und Bolizi, auf Bitten des Markgrafen Al brecht, in des­sen Herrschaft jene Orte belegen waren ^). Dem Kloster Arcndsee, welches viele kleine Slawendörfer besaß, sicherte der Markgraf Alb recht II im Jahre 1208, bei der Be­stätigung des ihm verliehenen Rechtes, alle landesherrliche und grundherrliche Einnahme in feinen Besitzungen zu he­ben, den Wsop zu 3). In den Dörfchen Crucitthe und Wolchwiz oder Woltwr war das Hebungsrecht dieser Ab­gabe eine Zeit lang an Edle verliehen, und wurde dann, im Jahre 1217, von dem Markgrafen Alb recht II an

1) Von Dreger's Ooäex rliplom. I'omoran. 1. I. p. 12.

2) lioin. Iniper. tertins potente XNallierln

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Gerchen's LoN. clipl. örauci. 'lam. I. p. 6.

3) Lentz Brand. Urk.» Samml. Thl. i. S. 10. Dcckinann's Beschreib, der M. Brand.

V. B. I. Kap. IX. Sp. 31. Xc,Ue!r IlcernannuL enueleat.

p. !>6.