Zeitschriftenband 
Theil 2 (1832) Beschreibung der politischen und kirchlichen Verhältnisse der Mark Brandenburg
Entstehung
Seite
159
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Bischofs, Abtes oder Probstcs, dem sie bienten, sondern des Heiligen nannte, unter dessen Schutz die Kirche stand, in der sie das für die Stimmung der Eemüthcr in dama­liger Zeit sehr wcrthvolle Vorrecht genossen, nach ihrem Tode beigefetzt zu werden*). Gewöhnlich geschah jedoch der Uebergang in die persönliche Gehörigst besonders eines weltlichen Fürsten nur in der Absicht, dadurch seinen Ver- mögenszusiand zu verbessern °), indem allemal dem Besitzer von Allodialgütern für Uebernahme von Hofdiensten bedeu­tende Lehen gereicht wurden.

Fast gänzlich verschwand in der Mark der Unterschied zwischen eigenbehörigen und freien Edlen, seitdem ein Ehren- Etand beide Klassen vereinigte, welchen man nach dem ge­wöhnlichen Kriegsdienste zu Pferde den Ritterstand nannte, lieber den Ursprung desselben in Deutschland überhaupt ist man sehr verschiedener Meinung, nimmt man indessen die allem Anscheine nach richtige Meinung an, daß er nicht auf einmal errichtet sey, sondern sich, in Folge vorherge­gangener Umbildung des Heerdienstes in Rciterdienst, nach dem Geiste der Zeit, ungefähr der Kreuzzüge nach dem Grabe des Erlösers, allmählig gebildet habe: (denn dieser Zeit entsprach, wie keiner früher», das Streben, ge- ' schlossen« Genossenschaften und ordensähnliche Innungen zu bilden, welches für den Militärstand durch die kriegerischen Pilgerfahrten begünstigt wurde;) so muß der Ursprung der Ritterwürde, als eines ausschließenden Eigenthumes der durch den heiligen Kampf an Christi Grabe geprüften

1) Llonument- IUerborn. x. 129. Iristor.

I'rlslnA. 1. I. k. I s,. 327. Begräbniß-Ordnung für die Altstadt Osnabrück v. I. 1277 in H.ct. Osnabruz. 1. I. 1Ü1. Lc/ran- nat Listor. Bulstens, p- 26.

2) Kindlinger's Münstersch. Beitr. S. 91- Greupen'6 Observation, rer. et ^Virti^u. Oermair. 228. Desselben Ori-in. k^-rniont. 34.