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Theil 2 (1832) Beschreibung der politischen und kirchlichen Verhältnisse der Mark Brandenburg
Entstehung
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ihrer Wirthschafr, ziehen.zu wollen. Da suchten sie denn ihre Besitzungen in einem oder in wenigen Orten zu ver­einigen, während früher die große Zerstreutheit derselben, wie sie noch das Landbuch zeigt, ihnen gleichgültiger ge­wesen war.

Nach diesem Landbuche vom Jahre 1375 verhielt es sich mit den Höfen der märkischen Edlen im Allgemeinen so, daß die meisten Ritter zwischen 3 und 5 Freihufen un­ter ihrem Pfluge hatten, einige nur 2 oder eine'), während andere 10, 12 bis 25 Hufen zur eigenen Bewirthschaftung besaßen °). Es gab aber darnach auch Dörfer, worin sich Höfe befanden und daneben Bauerngehöfte, von denen nur jene bebaut, diese ganz wüste tagend, also leicht zu jenen gezogen werden konnten. In manchen Dörfern waren, allem Anscheine nach, mehrere Bauern ausgckauft, wie zu Pankow, wo Christian Duseken 10 Hufen an feinem Hofe hatte, 0 freie und 4 zinsbare und außerdem die Ein­künfte von 2 Bauerhufcn genoß, Johann Duseken 7^, der Bcrlinsche Bürger Wardenberg 12^ befaß und be- wirthschaftete. Der Pfarrer hatte von der 42 Hufen gro­ßen Feldmark 4, und es blieben also nur 6 für Schulzen und Bauern übrig«). Zu Osterwohl in der Altmark, wo gar keine Bauern mehr übrig waren, befanden sich damals 4 Höfe, von denen 3 von Edlen bewirthfchaftet wurden, einer von einem Bürger, und die, wie alle Höfe, zinsfrei, waren; doch sagte man dem Verfasser des Landbuchcs,

1) Kaiser Karl'S IV Landbuch S. 170. 287.

2) In dem eingcganqeneu Dorfe Blumenthal im Barnim wohnten nur zwei Vasallen, von denen der eine 25, der audere 21 Hufen an seinem Hofe hatte. Landbuch S. 88.

3) Hordt-I8ot-r tot» Villa est ciescrta proter ouriaa

vssallorum. Landbuch S. 228,

4) Landbuch S. 71.