Zeitschriftenband 
Theil 2 (1832) Beschreibung der politischen und kirchlichen Verhältnisse der Mark Brandenburg
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Bri vielen wüsten Plätzen, worauf hier und dort noch immer neue Dörfer entstanden, war die Mark Brandenburg noch zu keinem Ucbcrflusse an Bewohnern gelangt, sehr leicht konnte dem Käthner an einer andern Stelle ein vortheil« haftercs, wie sein bisheriges Verhaltniß zu Lheil werden, wobei er die alte Kossätenstelle verließ, die nun unter neuen, dem Herrn oder dem neuen Kossäten günstigem Bedingun­gen wieder ausgethan wurde. An den Jahren, worin das Landbuch ausgcfcrtigt ist, waren zwar in Folge kurz vorhcrgegangener Kriege überhaupt viel Dörfer und Höfe wüst, aber hauptsächlich entbehrten die kleinen Koffätenstel« len ihre Bewohner, obgleich doch diese verhältnißmäßig gewiß am Wenigsten durch die Kriege glitten hatten. Von 71 Koffätcnstellen zu Boitzenburg waren nur 36, von 57 zu Fahrcnwald« nur 12, von 52 zu Langenhagen nur 32 bewohnt'). Viele Worthen wurden darauf vereinigt und die Zahl der Kathen in den Dörfern mehr und mehr ver« ringert. Das Landbuch scheint lange nicht in allen Dör­fern die Zahl der darin befindlichen Kathen angegeben zu haben, wo sie aber angegeben ist, war sie gewöhnlich viel beträchtlicher wie heute.

Ein ziemlich großer Theil auch dieser, geringeren Kos­säten stand, wie die zuerst erwähnten, unabhängig von den Bauern da, indem er wie jene nur dem Grundherrn feines kleinen Besitzes zu Leistungen verpflichtet wgr, mogte dieser der Markgraf, ein geistliches Stift, eine Pfarrkirche, ein Edler oder Bürger scyn; viele standen jedoch in eben sol­chem Verhältnisse zu dem Schulzen »der zu andern Bauern des Dorfes; bisweilen kamen dje Leistungen der Kossäten theils diesen Dorfbewohnern, theils dem Herrn des Dorfes zu. Nur in der Ukermark entrichteten die Kossäten, so weit das Landbuch darüber Auskunft ettheilt, ihre Abgaben all-

1) Land buch S. 185. 157.

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