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Theil 2 (1832) Beschreibung der politischen und kirchlichen Verhältnisse der Mark Brandenburg
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verpflichtet. Dies Verhältnis; herrschte, bloß mit Ausnahme einer einzigen Provinz, in der ganzen Mark, woher auch bis auf unsere Zeit zu vielen Bauerhöfen Kathen gehörten, die ihnen, wenn auch nur zu geringen Abgaben und Dien­sten verbunden waren.

Eigentliche Hausleute, die nichts entrichteten, weder im Gelbe noch in Naturalien, findet man seltener.. Zu Jütkcndorf im Teltow gab es 6 Kathcnbewohner, von denen das Landbuch bemerkt, daß sie nichts abzugeben hätten *), und nach demselben waren die Kossäten zu Reckhan in der Zauche 2), so wie nach einem Schoßregister vom Jahre 1451 die Kossäten zu Wustermarks abgabenfrei, aus dem Grunde, daß sie Dienste leisteten.

Die Dienste, welche jeder Art von Kossäten oblagen, waren, wie oben schon erwähnt worben ist, nur Handdienste, die ein altes Verzeichniß der von den Bewohnern der Mark zu leistenden Dienste mit dem Namen Kostcrdienst bezeich­net. Wer diese Pflicht nicht zu gebührender Zeit erfüllte, verfiel, wenigstens in der Altmark, in eine Strafe von 3 Schillingen *). Kriegsdienste der Kossäten kennt man nicht, auch die Landwehr im Fall der Gefahr des Vater- Landes lag nur den Bauern ob, und nicht dengemeinen

1) 6os«ati «uat VI, tjuorum IIII xosscssi non ä-int. Land- Buch S. 67.

2) Oossstl äant vkclii! soll «ervlre tcucntur. Landbuch S- 150.

3) Oy Coseten geben nicht dar vmnit, daß sy m meynß gnt- digcn Hern dmst seyn vnd ligen. Schoßregister beim Landb. S. 319.

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1) Lcirs r^uoä in lVlarcbia antigua NranäsnlmrAe»«! äs con- suotiiäliiL e»t, ^uoä scivien« ita mulctatur, «i ssrvituim coll«l- «tit in persona (et rec^uisitu« np» «ervit, ^iraestet tre« «oli- -Io») äisitur El. z. Sächf. Lelmr., Ausg. v. I.

1616. Bl. 66. Sp. 1.

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