Zeitschriftenband 
Theil 2 (1832) Beschreibung der politischen und kirchlichen Verhältnisse der Mark Brandenburg
Entstehung
Seite
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Leuten", wie Kossäten, Müller u. dgl. Personen bisweilen bezeichnet werben'). Sehr wahrscheinlich mußten sie jedoch Hülfe leisten zum Bau und zum Unterhalte der Schlösser, wobei arbeitende Hände am Meisten gebraucht wurden Dem Herrn ihrer Wohnungen, Aecker und Worchen, von dem sie diese empfangen hatten, Felddiensie zu leisten, war dabei, allcm^.Anscheine nach, die ursprünglichste Verpflichtung aller Kossäten: denn sie bildete sich nicht erst aus dem Heerdienste, wie bei den Bauern, da jener diesen niemals oblag. In welchem Verhältnisse aber die baaren Abgaben und Naturalienlieferungen der Kossäten zu den persönlichen Leistungen standen, in welchem Maaße diese ursprünglich gefordert, und wie hoch sie nach dem Geldwerthe angeschla­gen wurden, darüber giebt es keine Gewißheit verschaffende Nachrichten.

Nach den oben mitgetheilten Bemerkungen waren Kos­säten deshalb von Abgaben frei, weil sie dienten; es sind darnach wahrscheinlich manche sonst von ihnen zu entrich­tende Abgaben nur Vergütung für den Dienst gewesen. Dies wird dadurch bestätigt, daß bei drei Ukcrmärkischen Dörfern die Abgabe von einem Schilling, die jeder Kathen, neben größeren und geringeren sonstigen Lieferungen, ent­richten mußte, Snydeschillinge oder Snydepennige genannt werden, worunter nichts Anderes, als Vergütung von Erndtediensten, die von ihnen als Schnittern hatten geleistet werden müssen, scheint verstanden seyn zu können °). Fiel diese Abgabe weg, so entrichteten z. B. die 71 Kossä­ten zu Boitzenburg nur einige Küken, während die Kossäten

1) Lommunes siHlliäein boiniues veluti rnolen-Iiaa,!, et

cvrecti tr. e. cle rekus ipsonim etc. Gersten's '

vet- >l->rcli. Thl. I. S. 24.-

2) Land buch bei dm Dörfern Arewitz, KlauShagen und Boitzenburg.