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Theil 2 (1832) Beschreibung der politischen und kirchlichen Verhältnisse der Mark Brandenburg
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Markgraf oder seine Hauptmaimer nach Wriezeti kamen, mußten die daflgen Fischer sogleich Fische kiefern

Von Diensten der Fischer, welche sonst wie die der Kossäten zu betrachten sind, wird im Landbuche auf einigen Stellen Nachricht ertheilt. Bei dem Fischerdorfe Pichels­dorf ist angegeben, der Dienst werde dem Schlosse Spandow geleistet. Vom Kietze bei Spandow wird hier wieder nur. baarer Abgaben gedacht; doch nach einer spätem Nachricht waren sowohl diese Kietzer, wie die Pichelsdorfcr, nur zu Diensten verbunden, die sie wie Kossäten in der Korn- und Heuerndte dem Schlosse leisten mußten, und außer denen sie diesem zur Ueberbringung von Botschaften und Lieferung von Fischen verbunden waren ^). Vom Kietze bei Köpnick enthält das Landbuch die Angabe, der Dienst gelte 2 Schock

1) Unsere lieben getrirwen, die Wenden imficr Bischer uff dem Kytze zu Mretzen an der Oder- sollen uns furbas in künftigen zyten Jrer Iglich alle Jar Jerlicher zwelff bemische gnischen ge­ben, auch sol »nS der Schulte von dem genante» Kytze sunderlicben tzwenzig grvschen alles halb uff Walburgen und halb uff Marti», geben, wir sollen auch unser teil an den ffschen, dy sy sahen, wenn sy mit dem grosen Garne tzyhcn, haben, auch waz sy Herrenfi­sche sahen, als Lachse und Stören, dy füllen sy vns oder unser» amptlüdcn gegen dem bcrlin antworten, davon sollen sy Ire ge- rechtigkeit haben, alz sy von alder haben gehabt, were eS auch, ob wir oder unser hauptlüd.e gegen Wretzen qwemen, als diese das ge­schickt, sollen unS die genanten Fischer uff dem Ditze nach redlichkeit und Iren vermögen sisehe geben, darauff haben wir sy von allcrlcye Dinste, den sy uns oder den nnsern thun sollen, gefreyet, vßgenom- men uff dem Waßern, do sollen sy fahren und Botschaft thun, wo das nod ist, Urkunde deS Markgrafen Friedrich vom Jahrs 1420 in Ulrichs Beschr. v. Wriezen S. 382. 383.

2) Lxtiacr außn Churs. Amtsbucl'e zu Spandow, welches von Joachim Branden 1590 auß dem alten Erbregisier außgeschrie- bm worden:'

Der Kiez gehöret zum Schloß mit aller gnaden vndt Ge« rechtigkcitt, nichts überall davon außgenommen."