Zeitschriftenband 
Theil 2 (1832) Beschreibung der politischen und kirchlichen Verhältnisse der Mark Brandenburg
Entstehung
Seite
277
Einzelbild herunterladen

rer in den altern Theilen der Markgrafschaft wenige gege- den, die unter bas Zepter der Markgrafen übcrgegangen waren, und der Allgemeinheit des Verhältnisses, in welches die Markgrafen den hiesigen Bauernstand nach dem Vor­bilde des altmärkischen setzten, Abbruch thun konnten. Mit den neuesten Provinzen erhielt aber die Mark einen zahl- reicl-en Vasallenstand, der sich zu den auf seinen Lehngütern wohnhaften Bauern schon in einem festbestimmten, wenngleich Slawischen, von dem sonst in der Mark gebräuchlichen sehr verschiedenen Rechtsverhältnisse befand, und an diesen größeren Lehnsleuten hatte gewiß die Beibehaltung des her­kömmlichen Verhältnisses der Bauern in diesen Landen ihre hauptsächlichste Stütze.

Auch in den jüngsten Provinzen der Mark Branden­burg wurden zwar immer noch viele Deutsche Kolonien an­gelegt, deren Mitglieder vollkommener persönlicher Freiheit genossen, und fehlte cs keineswegs an Slawischen Landleu­ten, die an derselben Freiheit Theil bekommen hatten; doch scheinen dagegen manche von gutspflichtigen Slawen be­wohnte Orte, welche von altersher zum Lehngutc eines Privatmannes gehörten, nach Hrem Uebergange unter mark­gräfliche Oberherrschaft anfänglich gar keine oder sehr ge­ringe Veränderungen erlitten zu haben. Es blieben die Bewohner, deren Abgaben, Dienste und andere Verhältnisse zum Gutsherrn dieselben, welche sie gewesen waren, wenn auch bisweilen die äußere Gestalt dieser Dörfer durch An­setzung eines Schulzen verändert werden mogte. In an­dern Dörfern dieser Art begnügte man sich wenigstens damit, />ie Zahl der Bewohner derselben mit einigen Deut­schen Bauern zu vermehren, welche nun neben eigenbehöri« gen Slawen im Besitze ihrer persönlichen Freiheit lebten.

Allmählig aber gingen diese mannigfaltigen bäuerlichen Verhältnisse gewiß vielfach in einander über, und es bil­dete sich aus der ursprünglichen Verschiedenheit nach «ud