derselben verstand sich sonst immer von selbst, und nur in dem Falle, daß Bauergüter ganz erledigt wurden, worauf dann dieselben unter beliebigen Bedingungen von Neuem ausgecha» werben konnten, stand dem Grundherrn derselben bas Recht zu, das Maaß der Abgaben und ihm zu leistenden Dienste zu verändern. Das ganze Vcrhältniß des zukünftigen Bauern konnte in diesem Falle'»ungestaltet und eine völlig neue Einrichtung mit einem Gute getroffen werden, wie cs z. B. nur bei solcher Gelegenheit geschehen scpn kann, daß der Probst zu Döhre ein Bauergut förmlich in Zeitpacht gab r). Geistliche Stifter entbanden sich in dieser Beziehung gewöhnlich zuerst von der Fessel des Herkommens, indem sie immer am Meisten darauf bedacht waren, in ihren Gütern eine möglichst vorteilhafte Wirthschaft zu .führen. —
So wenig wie sonst eine direkte Erhöhung bäuerlicher Abgaben und Leistungen erlaubt war, durfte solche natürlich auf dem ungraden Wege der Verschlechterung eines Bauer- Gutes von dem Grundherrn vorgenommen werden, z. B.
in Lori, ilipl- vr. 1*. II. p. 416. — Lines villarum — auenain ixsi» per uns (Ivlarckiones) impositam annuatirn sotuere tsnc- ^ liuntur, ' cjuam auenain nülumus nee auzeri »ec minui. Gerekelt a. a. O. S. 320.
1) Nach einem Verzeichnisse der Gäter der Probstei Döhre hatten alle Bewohner derselben bestimmte und unveränderliche Abgaben zu zahlen; dann heißt cs aber darin: In villa 8ic<len Oolsleuo
unam curiam lialientein äuo» mansos Pieter Oecimam masorem unius mansi. Ilec curia cum omui iure et Oominio proprietate et iurisclictions et servitio spectat et pertiuet acl preposituram in Lore et eam pro nunc inlisbilat Huiäam villicus nomino Llaues foulten ex rzuoäsm pacto nunc «oluens V. marcas l-u- bicenses et UNUIN pullum kumigalem et reruitiuin. I'otest tarnen prvpositus in Lore liunc censum acl suum plscitum au»- nieutaro vel minuere secunäum tsmpori» cjualitatem. Ger/ cken's Dipl. vet. üvlaretl. Thl. II. lL, 404.