es höchst wahrscheinlich, daß das zuletzt erwähnte Stadl Recht auch auf düs« Städte übertragen worden sei), in der« selben Weise, worin der Markgraf Albreche I auch für die von ihm um'die Mitte des 12ten Jahrhunderts gestiftete Stadt Stendal, worin sich gleichfalls die höchste Rich- tergcwalt in der Hand des Burggrafen befand, die Anwendung des Magdcburgscheu Stadkrechtes verordnet«'), und dasselbe der im folgenden Jahrhundert gegründeten Stadt Gardelegen beigelegt wurde').
Die ltcbertragnng der Rechte von einem Orte, wo sie sich durch das friste Wirken der Zeitumstände gebildet hatten, auf andere zur Bestimmung der innern und äußeren Verhältnisse derselben bei ihrer Slnlage, war bei der Arnmth des Deutschen Geistes an Rrchtscrfindtmgskraft, ein im Mittelalter dnrchgehends üblicher Gebrauch. Die Aende« rungcn, welche sich Fürsten und sonstige Städtegründer in dem auf ihre Anlagen übertragenen Rechte vorzunchmen erlaubten, betrafen entweder nur die Stadtvcrfassung, so weit sie auf Ausübung ihrer Rechte darin Bezug harte, oder enthielten Modifikationen des übertragenen Stadkrechtes nach
,c. ). Nettere Glosse zum
Sachsenspiegel (Ausg. v. I. 1816.) Bl. 137 Sp. 1. Von einer Klage gegen den Hauptmann wegen Tidtung von Jagdhunden, ist uns auf demselben Wege folgende rechtliche Entscheidung mitge theilt: All« iachlhunde vnde.eft ycnne de sy gelben schal nicht schwe ren wil, dat he den anderen, deS dy Hunde syne weren, nicht tho hone vnde tho schmaheit de Hunde gcdodct, em entfernet, edder fick vnderwunden hcfft. So schal he dar to Hute vnde wedde geuen van rechlis wcghen- Edder men gelt sy nach oreme werde, vnde men mach dar vmme nymande veruesten edder inet pinlsten klagen schuldigen. In oauoa 'lungerst. auntca. 6lapstaneü becunsturn rn- G losse a. a. O. Bl. 162 Sp. 1.
1) Dgl. Thl. I. S. 117. Note 1.
2) Don Kampd Grundlinien u- s. w. a. a. S. 87. Beck- mann'S Beschr. d. M. Br. Thl: V- B. I. Kap. II- Sp. 183.