Zeitschriftenband 
Theil 2 (1832) Beschreibung der politischen und kirchlichen Verhältnisse der Mark Brandenburg
Entstehung
Seite
376
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Anlagen nun am Meisten wünstheiiswenh seyn mußte, ging dasselbe demnächst auf viele neue Städte der Markgraf« schaft über, und war unter dem Namen eines Etendalschen oder eines Brandevburgsthen Rochteö ursprünglich unstreitig nichts, als das mit jenen oder mir diese» Perändenmgen versehene Magdeburgjche Recht, welches allniählig noch durch Aufnahme anderer eigenchümlicher Gewohnheiten entartete

i>) Von den im Fortgang« der Zeit in Stendal üblich gewor. denen RechtSgewohnheiten theill anS di« Glosse zum Sächs. Landrecht f-lgende Beispiel« mir: Wcte dal man in killten steden nach won- htit eddcr nach vryheit der h«riy«d« anders gift, des nymm ei» beide, went« to Stendal in der olden marke giss man to berwede des manneS ktedcre wuklcn vnd lynrn rnd wat to synen lyv« ge» sebneden es. Ein bedd« nicht dal beste und nicht dat ergeste, «in par laten ein deten, ein houelküssen, «in badelaken, «in hantkrvele, ein handvat, ein beeten, «in stul, ein küssen up dem stule, «in grape dar men en h»n jnne syden möge, «in kelel dar men «in schuldcr plcsches jnne,sy»en möge, ein ketelhake, ein spade, «in stur etze maß und reme, ein schwert, einer manneS wapen, dat beste perlh, stellest« und schu. Aelter« Glosse z. Sachsensp. Art. 22. Aug^b. Ausg. v. I. 1516. Bl. XXVI. Sp. I. Nach derselben bestanden die Ge, rad« zu Stendal in vrowen geschmide, dat se xlegen to dragcn oft yd oek wol loß vnd affgeschneden sy, alle vrowen klcdern, de tho ercm liue geschnede» ssnt, wüsten und lynen, alle ummhayges laten halst, de dischlakcn halst, de schlaplaken vnd halst de bedden, ane gastgener bedden, de Horen 1v rrne mit den laten vnd küssen, dar dy gcste plegen up Io schlapen, vnd wat an kremerye is und an kopen« schap lyt, dal schoi ock «ru« Hünen. Bl. XXX. Ep. 1- ). 8srt. 25. Auch nach Verpfändung eines liegenden Gutes für «ine Schul» herrschle in Stendal im Fall der Nichteinlösung ein ei'genlhümliches Verfahren, welches die Glosse in den Worten angicbt: Dil (nämlich die im 70. Art. d«S I. B. des Sachsenspiegels geschilderte allgemein, rechtliche Weise) holt man nach sunderliter sattunge in ytlichen steden als to Stendal Alleine in bcwegliken gude, alle- dat men driven und dragen möge, vnd nicht in unbewegliken gude, als« stand« eigen vnd liggentr grünt. Besät «in deS andern gut, rnr oder unrur vor genannte st ult, So kumpt he dar na tom ersten dinge und secht, Her siebter ick hebbe besät N. gudt, rur und unrur tu velde vnd in