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Theil 2 (1832) Beschreibung der politischen und kirchlichen Verhältnisse der Mark Brandenburg
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431
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dtcscs Rechtsbuchcs sind der Meinung', baß dieser Aus­spruch nicht von dem Markgrafen selbst, sondern von Rich­tern an seiner Statt zu verstehen sei), und ausdrücklich wird von ihnen behauptet, daß ein Markgraf nur mit ritterbür» tigrn Personen zu Gericht sitze, baß vor ihm der Grundsatz, eiir Jeder könne über den Andern Urtheil finden, keineswegs Gültigkeit habe, sondern dieser nur in dem Landgerichte oder im Echulzengerichte seine Anwendung finde, welches denn nicht vor dem Markgrafen sey. Da Dies nun auch ander»

Art. t>3. tz. 1. und die Glosse dazu: Bischof Burchard von Magdeburg und Graf Otto von Valkenstein hebben dies so verstanden die vrtel, welche mann in dcS Marggraffen ding fin­det, sok mann bey dem eydt finden, den dye Richter und Schöppen dem Marggrafen zu hulde geschworen baden. Dieser vorstandt ge­feit etlichen nickt, wie er denn auch an jin selbst vnrccht ist. Dann im Landrecht findet man kein vrtel bey gehuldetem eyde sondern sol­ches gebührt sich allein zu lehnrecht. (Lehnr. Kap. 3 u. 4.) Herr Volradt von Ounleben und Herr Conradt von Rustlaw sagten, daß der Marqgraff bey sein hulden dingete, daß were zu uorncmen, bey der hulde oder bei dein eydt, welchen er dem Könige gethan hotte. Diese Meinung geftlt vns auch nicht. Dann dies wer« nicht des Marggraffen sundcrlicher eydt, Sintemal bey diesem

eyde all andere Richter dingen-. Auch so der Marggraff gleich

wie andere leut oder Richter« dingete, so wer sein Gewett« auch wie

anderer Richter, Welches aber nicht iS-. Heinrich von

Berteßleben und der von Leumwenden verstunden dieses, das der Marggraf bey sein Gewalt dingete. Diese Meinung gefelt vns auch nicht, dann weder der Maggraff noch ein anderer Richter mag richten als von deS Reiches wegen. Sintemal nach rechtem

Richten niemandtS ander« ein rechter Richter ist als der Keyser-.

Aber jetzt erzelter außlegung vngeacht, soltu solches also vornemm vnd sagen, das hie eine Person für die andre genommen wird, Nehm- lich also, do der tept sagt: der Marggraff, do versteht er des Marggraffen ricktcre. Diese dingn bey ihrer selbst hulden d. h. «in jeder dieser Richter dinget bey seines Marggraffen hulden. Laß dich aber dieses nit wundern, daS er hie den Marggrafen neu, net vnd doch seine Richter domit versteht. Dann so jemandt von