Zeitschriftenband 
[Hauptbd.] (1872)
Entstehung
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Il. Literatur, Sammlungen. 3

dass sich bisweilen eine gelbe feine Erde an dessen Stelle, und zwar meistentheils in Klüften und. bisweilen ordentlichen Höhlen, zeigt. Diese Erde wird zum Anstreichen der Häuser gebraucht, und ist nichts anders, als ein feiner mit zartem Leim vermischter Ockersand,

Unter dem erwähnten fetten"Thone, wo er nämlich aufhört, sich am häufigsten zu zeigen, geht eigentlich der Kalkstein an, liegt schichtenweise, und eine solche Schicht ist bisweilen 1 Elle,

öfters mehr, oder weniger, mächtig. Fast zwischen allen Schich

ten dringt Wasser hervor, welches den gemeiniglich dazwischen befindlichen fetten Thon immer feucht erhält. Auf den obersten Schichten findet man meistens eine Art weisser Erde anhängend, welche in allen damit angestellten Versuchen sich als diejenige Art von Mondmilch(Zac lunae) zeigt, welche man Morochtus nennet, da sie nämlich weiss, leichte, durstig, mager und schwam­mig ist. Sie ist übrigens nichts anders, als eine von den Tage­wassern aus dem Kalkstein ausgespülte zarte Erde.

In ‚einer mehreren Teufe von ohngefähr 12 bis: 16 Fuss, findet man die meisten versteinerten Muscheln und Schnecken, und zwar bisweilen in einer besondern 3 Zoll bis 1 Fuss mäch­tigen Schicht, wo sie gemeiniglich in der Mitten sehr dicht bey­sammen liegen und auf beyden Seiten in ein Saalband von Kalk­

stein eingefasst sind. Man kann nicht sagen, dass dieses Muschel­

lager sein ordentliches Streichen dure

das ganze Kalksteinge birge halte, sondern es verlieret sich an manchen Orten ganz und gar, und kömmt an einem andern Orte, bald in mehrerer Teufe, bald höher, zu Tage, bald in eben dem Lager wieder vor. Die Kalksteinschichten überhaupt läffen an verschiedenen Orten in einen Winkel, von ohngefähr 160 bis 170. Graden niederwärts zusammen.

Der Arten dieser versteinerten Conchylien sind eben nicht vielerley. Ich erinnere mich nur Chamiten, Turbiniten, Terebra­tuliten, Conchiten und Pectunculiten nebst einigen kleinen soge­nannten Bonifaciespfennigen, oder Gliedern von versteinerten Meerigelstacheln, gefunden zu haben, Die Chamiten und Turbi­niten sind die häufigsten, und liegen oft so dichte beysammen, dass man ‚dazwischen keinen ungeformten Kalkstein entdecket. Wo die versteinerten Conchylien, besonders die"Turbiniten, oder vielmehr die Abdrücke derselben hohl liegen, da sind sie gemeinig­1*