Rüdersdorf und Umgegend.
lich von kleinen Spath- und Quarzkrystallen häufig angeschossen und zuweilen wie recht schön candirt anzusehen. Am häufigsten findet man diese candirten Conchylien in demjenigen gemeiniglich etwas gelblich ockerhaftigen porösen Kalksteine, welcher, wie mich viele Versuche belehret haben, sich zu einem ordentlichen Filtrirstein gebrauchen lässt. Dieses kann einen natürlicher Weise auf die Vermuthung bringen, dass das durch diese Steine durchdringende Wasser durch Wegspülung der zarten Erde diese zarte Durchlöcherung verursachet und zugleich die kleinen Krystalle in den Höhlungen an die versteinerten Conchylien ansetzt. Die breiteste Schicht in dem grössten Bruche mit den vielen Versteinerungen ist ganz weisslicht. Sonst findet man auch in sehr vielen Klüften und Höhlen des puren Kalksteins häufige und oft ziemlich grosse weisse Spath- und Quarzdrusen angeschossen, welche zuweilen‘ mit allen Farben sehr schön spielen
Der tiefste Bruch ist bereits über hundert Ellen tief abgebauet, und die Arbeiter in diesen Brüchen bekommen allezeit Wasser, wenn sie so tief hinein sind, dass ihre Teufe mit dem oben erwähnten grossen Tassdorfer See eine wagerechte Lage hat. Die Kalksteinschichten sind gemeiniglich mehr oder weniger weiss, und zuweilen gelblich, doch wird der Kalkstein in einer Teufe von 90 Ellen ganz blaulich und ziemlich fest. Und dieses ist eben derjenige Kalkstein, aus welchen der Kalk gebrannt wird. Der andere wird nur zu den Grundlagen der Häuser gebraucht. Obgleich dieses blaue Kalksteinlager ziemlich klüftig ist, so findet man doch niemals Spuren von Versteinerungen darinne. Desto öfter aber bekömmt man darinne, gleichwie auch in den andern Kalksteinschichten zuweilen, eine Art von Schwielen, oder, wie es die Steinbrecher daselbst nennen, Mahle, zu sehen, welche bisweilen allerley Gestalten vorstellen. Oft findet man auch den oben erwähnten Thon schon verhärtet, da er denn ganz artige Gestalten zeigt, und meistentheils wie versteinert Holz aussieht. Man kann hier leicht irren, und diese wirklichen Spiele der Natur in der That für versteinerte Stücken Holz halten, wenn man der Natur nicht selbst in ihrer dortigen Werkstatt zusiehet, Wenn man in den Klüften zwischen den Kalksteinschichten den gedachten Thon, da, wo er schon anfängt, etwas zu trocknen und zähe zu werden, von der Kalksteinschicht abschälet, so stellt
er auf einer, auch oft auf beyden Seiten, ordentlich die Figur