IL. Geographisches und Geschichtliches 28
Was die seit Gründung des Königl. Bergamts eingeführten Veränderungen im Betriebe betrifft, so fand zunächst eine Erweiterung des Bruchgebietes seit 1775 dadurch statt, dass auch westwärts des Weges von Tasdorf nach Alte Grund eine Ausbeutung eröffnet wurde, während alle bisher bearbeiteten Brüche, mit Ausnahme des v. Marscnanschen und derjenigen des seit 1709 vereinigten Berlinischen und Cöllnischen Magistrats am südwestlichen Ende der Colonie Hinterberge(allmählich vereint als sogenannter Landhofsbruch), östlich von dem erwähnten Wege gelegen waren.— Die wichtigste, im Anfange dieses Jahrhunderts durchgeführte Verbesserung im Bruchbetriebe „bestand aber darin, dass man die Lagerstätte mittelst unterirdischer Canäle in unmittelbare Verbindung mit dem Mühlenfliess und dem Kalkgraben brachte, und hierdurch nicht allein die Gewinnung des Kalksteins bis auf die Sohle dieser Gewässer ohne Wasserhaltungskosten ermöglichte, sondern auch eine höchst beträchtliche Transportkosten-Ersparung herbeiführte,“ da die Fortschaffung der gebrochenen Kalksteine aus den Brüchen bis zu den Ablagen am Kessel- und Kalk- See bisher zu Wagen(durch Rüdersdorfer, Herzfelder und Hennickendorfer Bauern) erfolgte.„Zuerst wurde das südwestliche Ende der Lagerstätte von dem Mühlenfliesse aus bei den Hinterbergen durch den Heinitz-Canal im Jahre 1804 gelöst“, und dieser Canal in dem damit angefahrenen Bruche, dem Heinitzbruche, im Streichen des Lagers nach und nach mit dem Vorrücken des Bruchstosses gegen Nordosten erlängt.„Da jedoch die Breite desselben in dem unterirdisch getriebenen Theile für grössere Fahrzeuge nicht ausreichte, so schritt man zu der Anlage eines zweiten unterirdischen Canals, des Bülow- Canals, welcher 40 Ruthen südwestwärts des Heinitz- Canals am Mühlenfliesse angesetzt“ ist(1815— 1816) und mit dem Bruch- Canal im Heinitzbruche in Verbindung gebracht wurde(1821).„Eine zweite Lösung des Kalksteinlagers erfolgte von dem im Alten- Grunde belegenen Kesselsee aus durch den RedenCanal. Fast gleichzeitig mit der Beendigung des Heinitz-Canals hatte man hier den liegenden blauen Kalkstein rechtwinklich gegen das Streichen mit einer Tageförderstrecke bis zum weissen Kalkstein durchbrochen, und hier dann den Reden-Bruch in Angriff genommen. Im Jahre 1806 wurde diese Tageförderstrecke beendigt. Späterhin