Zeitschriftenband 
[Hauptbd.] (1872)
Entstehung
Seite
45
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Die geognostischen Verhältnisse. 45

N.

Lingula tenwissima Be. Im Kalkstein in der Giesenschlucht und

dem gelben mergligen Dolomit(62).

Monotis Albertii Goudr. Im Kalkstein im neuen Gypsbruch,

9 Gervillia socialis ScnLoru. sp. Im Kalkstein im neuen Gyps­

bruch. Die bisher als Gervillien des Muschelkalks be­zeichneten Formen stellte Herr LavusEe!) zu seinem neuen

Genus Hörnesia.Bei Gervillia finden wir eine Anzahl

schiefer faltenförmiger Zähne von unconstanter Anzahl und Stärke. während hier die Schlosszähne einen ganz constanten Charakter haben, der eher an Cardıta und ähnliche Formen erinnern könnte; weiter liegt bei Hörnesia das getheilte Liga­ment, wie Creoser zuerst bei H. socialis bemerkte, nicht in einer schrägen Abdachung der dicken Schale wie bei Ger­villia, sondern in einer horizontal gestreiften Rinne, welche durch Verlängerung der Schale über die Zähne hinaus ge­bildet wird. Einen weiteren Unterschied bietet die grosse Ungleichheit der Klappen und die vorwiegende Neigung zur Drehung der Schale. Den charakteristischesten Unterschied aber bildet das bei allen, selbst auch an den Steinkernen wahrzunehmende Septum im Wirbel, zu dessen Seiten sich die beiden trichterförmigen Höhlungen befinden. Dass die Lage des getheilten Ligaments und die Schlosszähne keinen durch­greifenden Unterschied zwischen den Muschelkalk- und den Jura- und Kreide- Gervillien abgeben, hat bereits Herr v. SemsacH?) hervorgehoben. Die Ungleichheit der Klappen ist bei Gervillia costata durchaus nicht gross, eine Drehung der Schale bei Gervillia costata, subcostata und mytiloides fast. gar nicht vorhanden. Da das Septum demmach das einzige durchgreifende Merkmal'der neuen Gattung wäre, bei Gervillia costata und subcostata aber doch auch nur sehr klein ist, ‚so habe ich den alten Gattungsnamen bei­behalten.

Gervillia costata Scnnors. sp. Im Kalkstein im neuen Gypsbruch,

1) Die Fauna der Schichten von St. Cassian, Wien, 1865, Abtheil. 2. 5. 52 ?) Die Conchylienfauna der Weimarischen Trias, Berlin, 1862, S. 39,