III. Die geognostischen Verhältnisse. 75
gelangte später Gase!) für die obersilurischen Dolomite und Kalksteine Liv- und Ehstlands, in deren grauen Varietäten er 0,31 bis 0,55 Doppeltschwefeleisen angab, während die gelben nur 0,0288 bis 0,0539 davon enthielten, da die organische Substanz wegen ihrer ausserordentlich geringen Menge die graue Färbung nicht bedingen könne. Gegen diese Ansichten Gamers sprach sich PerzuoLDT?) aus. Er wies nach, dass der Gehalt an Doppeltschwefeleisen ein etwas geringerer sei, als ihn GaseL angegeben hatte(im grauen Dolomit von Tuttomäggi 0,309 statt 0,415), dass den grauen Dolomiten bestimmbare Mengen von organischer Substanz(demjenigen von Tuttomäggi im Mittel 0,093 Kohlenstoff) eigen seien, und dass der blaugraue dolomitische Kalkstein vom Hollenhagen(Fürstenthum gegen organische Substanz(0,131 Kohlenstoff) enthalte und dunkler gefärbt sei als der Doppeltschwefeleisen führende Dolomit von Tuttomäggi. Die Dunkelheit der Farbe
Lippe) kein Doppeltschwefeleisen, da
in den von ihm untersuchten grauen Dolomiten stehe vielmehr in geradem Verhältniss zur Menge des Kohlenstoffs. PrrtzuoLDT Vverallgemeinert indess diesen Satz nicht, da die Natur der organischen Substanz in anderen Fällen auch eine andere sein könne.
Hiergegen ist zunächst zu bemerken, dass, wenn auch der erwähnte dolomitische Kalkstein vom Hollenhagen den Nachweis führt, dass manche Gesteine durch organische Substanz blaugrau gefärbt werden, doch damit nicht ausgeschlossen ist, dass das Doppeltschwefeleisen die gleiche Farbe hervorzubringen vermöge. Der KEinwand, dass alsdann der Dolomit von Tuttomäggi mit 0,093 Kohlenstoff und 0,309 Doppeltschwefeleisen dunkler sein müsste als der bloss 0,131 Kohlenstoff führende dolomitische Kalkstein vom Hollenhagen, ist nicht zu erheben, da man kein Urtheil darüber hat, wie hell die Farbe‘des ersteren sein würde, wenn ihm das Doppelt
1) Ueber das Bedingende der Färbung in den grauen und gelben Dolomiten und Kalksteinen der oberen silurischen Gesteingruppe Liv- und Ehstlands. Archiv für die Naturkunde‘ Liv-, Ehst- und Kurlands, Ser. 1, Bd. 1, Dorpat 1854—1857, Ss. 239.
2) Zur Frage:„wodurch werden die grauen Dolomite der oberen silurischen Gesteingruppe Liv- und Ehstlands gefärbt?“ Archiv für die Naturkunde Liv-, Ehst- und Kurlands,. Ser. 1, Bd. 1, Dorpat 1854—1857, 5. 427.