Zeitschriftenband 
[Hauptbd.] (1872)
Entstehung
Seite
156
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156 Rüdersdorf und Umgegend.

Es geht hieraus hervor, dass das Vorhandensein des Muschel­kalks von dem ehemaligen Magistratsbruche am südlichen Ende der Colonie Hinterberge an bis jenseits des"Tiefen Thales nördlich von Rüdersdorf bisher nachgewiesen worden ist. Aber nur in der Mitte dieser Längenausdehnung, namentlich am Wege von Colonie Alte Grund nach Tasdorf, tritt derselbe unmittelbar zu Tage; er wird hier von einer grossen, etwas weiter südwestlich von einer zweiten, immerhin ansehnlichen, querschlägigen Verwerfungskluft durchsetzt, zeigt zwischen ihnen das stärkste Einfallen und scheint also hier die

bedeutendste, bis zur Zerreissung der Schichten gesteigerte Hebung

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erfahren zu haben. Von der ersterwähnten Sprungkluft an streichen seine Schichten einerseits nach Südwesten, andererseits nach Osten; ihr Fallen scheint sich nach beiden Richtungen hin allmählich zu verflachen, und gleichzeitig senken sich beide Flügel immer mehr unter das bedeckende Diluvium ein, so dass mit den in der ver­längerten Streichrichtung des Schaumkalks liegenden Versuchsschächten N. 51 bis 53 jenseits des Tiefen Thales der Muschelkalk erst in 41 bis 44 Fuss, mit Schacht 1 aber südwestlich des ehemaligen Magi­stratsbruchs in 48 Fuss 4 Zoll Tiefe noch nicht erreicht wurde.

Da jüngere secundäre Gesteine nicht zu Tage treten, also auch nicht ausgemacht werden kann, welche der etwa vorhandenen mit­gehoben worden sind, so bleibt für den Zeitpunkt der Aufrichtung der lange Zeitraum zwischen der Trias- und Tertiärformation offen, und nur die Analogie mit den Verhältnissen bei Lüneburg mag es einigermaassen wahrscheinlich erscheinen lassen, dass dieselbe erst nach der Kreide- und vor der Tertiärperiode stattgefunden habe. Ebensowenig lässt sich ein Urtheil darüber fällen, ob jenseits der äussersten bekannten Punkte des Muschelkalkvorkommens ein ein­

seitiges oder beiderseitiges plötzliches Abschneiden in Folge einer

Heraufstossung, oder ob ein weiteres Fortstreichen desselben statt­findet, in welchem letzteren Falle noch ein ringförmiger Schichten­verlauf oder eine nur einseitige Erhebung mit allmählichem Einsenken beider Flügel nach beiden Richtungen hin vorliegen kann. Berück­sichtigt man indess die oben erwähnte allmähliche Abnahme des Fallens, die Zunahme in der Mächtigkeit der auflagernden Diluvial­massen und den Umstand, dass die im Südosten des Muschelkalks