Zeitschriftenband 
[Hauptbd.] (1872)
Entstehung
Seite
170
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170 Rüdersdorf und Umgegend.

die Vollendung der geognostischen Lokalaufnahmen erreicht werden

kann. In dem Wellenkalk unter dem Terebratulitenkalk erwähnt

bereits Herr Gemhrz') eine Buccinitenschicht mit Zurbo gregarius, welche ident sein mag mit einer derjenigen Bänke in der Mitte des unteren Wellenkalks, welche auch nach Herrn Scumıo von Turbo gregarius und Natica spirata(Helicites turbilinus) mit Dentalium

laeve gesellig erfüllt werden, ähnlich wie nach Herrn Creoner?) ein­

zelne Wellenkalkschichten zwischen Terebratulitenkalk und Schaum­

calk bei Gotha und Arnstadt. Sie mit irgend einer derjenigen Tur­binitenschichten zu identificiren, welche im nördlichen Thüringen auf­treten, oder gar mit denjenigen, welche Wıssmann?®) im Göttingen­

schen und bei Hersfeld in Kurhessen sah, dazu haben wir auch nicht den geringsten Anhalt, und ich muss daher in Abrede stellen, dass schon jetzt überhaupt eine bestimmte Dentalienschichtdurch ganz Thüringen bis Hersfeld und Göttingen constant nachgewiesen sei*).

Handelt es sich nunmehr darum, festzustellen, welche thürin­gischen Schichtencomplexe der schaumkalkführenden Abtheilung und dem unteren Wellenkalk von Rüdersdorf entsprechen, so kann es wohl kaum einem Zweifel unterliegen, dass wir im nördlichen Thüringen die ganze ca. 160 Fuss mächtige Schichtenfolge zwischen der ersten und letzten Schaumkalkbank mit der 232 Fuss starken Rüdersdorfer schaumkalkführenden Abtheilung und demgemäss die darunterliegen­den 125 Fuss Wellenkalk mit dem 246 Fuss mächtigen unteren Wellenkalk an letzterem Orte parallelisiren müssen, da die unterste nordthüringische Schaumkalkschicht bereits Versteinerungen enthält, welche sowohl bei Rüdersdorf, als auch anderwärts nur in der ober­sten Abtheilung des unteren Muschelkalks aufgefunden worden sind. Wir können uns aber nicht verhehlen, dass uns eine Bürgschaft für die Identität der Grenze zwischen beiden Schichtengruppen nur durch das Maass unserer heutigen Erfahrung geliefert wird. Dagegen wissen wir für das südlichere Thüringen bis jetzt mit Sicherheit nur,

1) Beitrag zur Kenntniss des thüringer Muschelkalkgebirges, Jena, 1837, Seite 18.

2) Neues Jahrbuch für Mineralogie, Jahrg. 1847, S. 314.

3) Neues Jahrbuch für Mineralogie, Jahrg. 1841, S. 360.

14) Würzburger naturwissenschaftliche Zeitschrift, Bd. VI., 1866, S. 150.