Haupt& Mädlow: Avifaunistischer Jahresbericht 2012 3 Fam.: Familie(n); FIB: Feuchtgebiet Internationaler Bedeutung; immat.: immatur; juv.: juvenil; K2, K3, K4: zweites, drittes oder viertes Kalenderjahr; M: Männchen; Max., max.: Maximum, Maxima, maximal; n: Anzahl der Beobachtungen; Nied.: Niederung; PK: Prachtkleid; Rev.: Revier(e); sing.: singend; SK: Schlichtkleid; SP: Schlafplatz; SPA: Special Protection Area(Europäisches Vogelschutzgebiet); TÜP: Truppenübungsplatz; vorj.: vorjährig; VSW: Vogelschutzwarte; W: Weibchen; w-f.: weibchenfarben; Himmelsrichtungen N, E, S,W, NE, SE, SW, NW. Kreise: B Berlin, BAR Barnim, BRB Brandenburg, CB Cottbus, EE Elbe-Elster, FF Frankfurt/ Oder, HVL Havelland, LDS Dahme-Spreewald, LOS Oder-Spree, MOL Märkisch Oderland, OHV Oberhavel, OPR Ostprignitz-Ruppin, OSL OberspreewaldLausitz, P Potsdam, PM Potsdam-Mittelmark, PR Prignitz, SPN Spree-Neiße, TF Teltow-Fläming, UM Uckermark. Bei folgenden häufig genannten Gebieten wird auf die Angabe des Kreises verzichtet: Alte Spreemündung/LOS, Altfriedländer Teiche/MOL, Angermünder Teiche/UM, Blankensee/TF, Felchowsee/ UM, Feuchtwiesen SE Lübben/LDS, Grimnitzsee/ BAR, Gülper See/HVL, Güstebieser Loose/MOL, Kiesseen Mühlberg/EE,Linumer Teiche und Wiesen/ OPR, Müggelsee/B, Nieplitzniederung bei Zauchwitz und Stangenhagen/PM-TF, Peitzer Teiche/SPN, Rietzer See-Streng/PM, Schlepziger Teiche/LDS, Schwielochsee/LDS-LOS, Talsperre Spremberg/SPN, Untere Havelniederung/HVL, Unteres Odertal/UM (z.T. BAR), Unteruckersee/UM, Ziltendorfer Nied./ LOS, Zuckerfabrikteiche Prenzlau/UM. Beobachter: RB: R. Beschow; WD: W. Dittberner; MF, RF, M&RF: M. Fiddicke, R. Fiddicke, M.& R. Fiddicke; HH: H. Haupt; UK: U. Kraatz; DK: D. Krummholz; JM: J. Mundt; BR: B. Ratzke; TS: T. Schneider; WS: W. Schreck; RZ: R. Zech. Übersicht – Witterung und herausragende Ereignisse Der Winter gestaltete sich im Januar mit einer positiven Abweichung von zwei Grad gegenüber dem langjährigen Mittel weitgehend recht mild. Erst in der letzten Januarwoche setzte Dauerfrost ein der sich im Februar mit Nachttemperaturen von minus 15 bis 20 Grad deutlich verschärfte. Viele Gewässer froren zu,jedoch gab es nur wenig Schnee.Mitte Februar setzte bereits eine merkliche Milderung ein mit durchweg positiven Tagestemperaturen. Ein seit dem Vorjahr auf dem Werbellinsee anwesender Eistaucher blieb noch bis Ende Januar und begeisterte zahlreiche Beobachter. Der zunächst milde Witterungsverlauf sorgte für einige jahreszeitlich bemerkenswerte Ansammlungen von 360 Schnatterenten auf dem Rangsdorfer See, 146 Löffelenten auf dem Rietzer See-Streng, ein starkes Vorkommen des Kranichs mit allein 5.200 Vögel im Havelländischen Luch und 44 Große Brachvögel an den Kiesseen bei Mühlberg. Gleichzeitig gab es Januarnachweise von 10 Brandgänsen, zwei Weißstörchen, 20 einzeln im Land verteilten Rotmilanen, drei Zwergmöwen, vier Beutelmeisen und vier Zilpzalpen. Während der winterlichen Frostperiode konnten im Februar herausragende Konzentrationen von 5.800 Singschwänen und 2.371 Pfeifenten in der Elbtalaue, 404 Mandarinenten auf der Nuthe in Potsdam und weiteren 442 Artvertretern in Berlin sowie eine beeindruckende Ansammlung von 425 Kernbeißer im Unteren Odertal registriert werden. Erwähnenswert ist auch eine Rohrweihe am 11. Februar, die die frostigen Temperaturen offenbar gut überstanden hatte. Zu den winterlichen Höhepunkten zählt der landesweit dritte Nachweis einer Zwergscharbe im Februar auf der Spree bei Spremberg. Das Frühjahr war im März um vier Grad und im April und Mai um zwei Grad erneut deutlich wärmer als im Durchschnitt der letzten Jahrzehnte und insgesamt auch zu trocken. Der März hatte in der ersten Monatshälfte mit 3.600 Weißwangengänsen für die Untere Havelniederung eine neue Höchstzahl zu bieten, daneben einen sehr großen Trupp von 1.500 Erlenzeisigen und die sehr hohe Zahl von 11.000 Saatkrähen in Potsdam. Gleichzeitig sorgten eine Weißkopf-Ruderente(5. Nachweis) und ein Steinadler für Aufsehen. Vorstoßende Warmluft, die bei uns einen markanten Höhepunkt vom 16.–18.März verursachte, sorgte sicher für einige bisher früheste bzw. sehr frühe Ankunftsdaten von Bruchwasserläufer(10.3.), Grünschenkel (11.3.), Dunkler Wasserläufer(15.3.), Tüpfelralle und
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Band 23
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