Heft 
Band 23
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108 Otis 23(2016) Abb. 1: Während durchgängiger Nutzung dieses Nestes über 21 Jahre entstand dieses prächtige, in nur 7 m Höhe ange­legte Nest. Foto: L. Balke. Fig. 1: This splendid nest, at a height of only 7 m, is the result of continuous use over a period of 21 years. allen vier künstlich unterbauten Nestern wurde er­folgreich gebrütet. Hatte Weingardt noch fünf verschiedene Baum­arten für die Anlage der Nester nachgewiesen, so konnten im UZ nur noch Stieleiche und Kiefer als Brutbäume ermittelt werden. Achtmal erfolgten Bruten auf Kiefer, alle anderen nachgewiesenen 66 Bruten erfolgten ausschließlich auf Stieleiche(12 verschiedene Horstbäume, alle über 100 Jahre alt. Die Stammdurchmesser(in 1,3 m Höhe) liegen zwischen 0,56 m und 1,24 m. Acht der zehn Bäume hatten einen Durchmesser von 90 cm und mehr. Der niedrigste Astansatz(nur Äste stärker als 10 cm Durchmesser) war in zwei Fällen auch der zur Nest­anlage genutzte Ast. Diese benutzten Astansätze be­fanden sich in Höhen von 4,4–13,5 m. Bei neun der zehn Nestbäume lag die Höhe des für den Nestbau genutzten Astes über 7 m. Drei der Nester lagen am Stamm an, die restlichen sechs hatten eine Entfer­nung von 1–3 m zum Hauptstamm. Ein Nest befand sich auf einem Astzwiesel. Das tiefste gefundene Nest befand sich in einer Höhe von 4,7 m, das höchs­te wurde in 14,3 m Höhe errichtet. Die durchschnitt­liche Höhe der Nester im Spreewald lag bei ca. 10 m. Fünf Nestern mit einer Höhe über 10 m stehen fünf Nester mit einer Höhe von unter 10 m gegenüber. Bei der Ausrichtung des Nestes zur Stammachse wurden fünf von zehn Nestern in südöstlicher Rich­tung angelegt, zwei weitere Nester in südwestlicher. Zwischen West und Nordwest wurden keine Nester ermittelt. Als Abstand des Nestes zum Waldrand wurden Entfernungen zwischen 15 m und 780 m er­mittelt. Tabelle 1 fasst alle Daten zusammen. Weiterhin soll erwähnt werden, dass sich drei Nester innerhalb eines 1.000m-Umkreises zu See­adlernestern befanden und inzwischen verlassen wurden. Keine negativen Einflüsse sind dagegen bei einem Nest erkennbar, in dessen 300m-Umkreis all­jährlich ein Habichtpaar brütet. Im Abstand von 720 m zu einem weiteren, über längere Zeit nicht genutzten Nest entstand ein Wind­park. Der Brutplatz wurde jedoch vor Beginn der Bauphase des Windparks verlassen und nach Fertig­stellung wieder besetzt. Die drei hier im UZ bisher getätigten Bruten verliefen zweimal erfolgreich. Gefahren bestehen jedoch in der massiven Frequen-