Heft 
Band 23
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120 Otis 23(2016) Einvernehmlich ist von den örtlichen Schwarz­storchbetreuern eine ausreichende Anzahl an poten­ziellen natürlichen Nestbäumen bestätigt worden. Die oft als Ersatzmaßnahme angebotene Errichtung von künstlichen Nisthilfen sollte sich daher auf die Sanierung vorhandener Nester beschränken. Die hohe durchschnittliche Anzahl von 2,57 Junge je BP m pro Jahr im Zeitraum 2000 bis 2015 lässt vermuten, dass auch die Nahrungsverfügbarkeit im UG noch ausreichend gegeben ist. Die Bereitstellung von Fi­nanzmitteln im Rahmen von Ausgleichs- und Er­satzmaßnahmen sollte sich auf die Verbesserung der Lebensräume für den Schwarzstorch konzent­rieren. Flächenankauf zum Schutz von besonderen Arealen(z. B. gefährdete Brutplätze, Flächenerwerb natürlicher Nahrungsgebiete) sollten mit in Betracht gezogen werden. Der Schwarzstorch gilt als Leitart intakter Landschaften. Der Zustand der Population spiegelt die jeweilige Naturnähe einer Region wider. Im Jahr 2015 brütete im UG nur noch ein Schwarz­storchpaar erfolgreich. Das einstmals bedeutendste Reproduktionszentrum des Schwarzstorches im Osten Deutschlands( C reutz 1970) scheint einer un­gewissen Zukunft entgegen zu gehen. Die aktuelle Situation der Schwarzstörche im Spreewald sollte zu Denken geben. Danksagung Mein erster Dank gilt Arnulf Weingardt und Bernd Litzkow für die Überlassung von Daten und der ge­meinsamen Abstimmung zur Schaffung einer ein­heitlichen Datenbasis. Auch der leider inzwischen verstorbene Revierförster Peter Wuttge kümmerte sich vorbildlich in seinem Forstrevier um den Schutz der Schwarzstörche des BG V. Bei Peter Schonert möchte ich mich für die sehr gute Zusammenarbeit im Rahmen der Horstbetreuung bedanken. Ein be­sonderer Dank an Carsten Rohde für die Unterstüt­zung bei der Klärung von Fragen im Rahmen der Raumnutzungsanalyse sowie für die Überlassung einzelner Fotos. Literatur B alke , L.(unveröff.): Ergebnisse von Untersuchungen zur Raumnutzung von im Spreewald brütenden Schwarz­störchen. B alke , L.(unveröff.): Ursachenanalyse zur Verlagerung der Brut- und Nahrungsgebiete innerhalb der Spreewälder Schwarzstorchpopulation. C reutz , G.(1970): Das Vorkommen des Schwarzstorches in Brandenburg Beitr. Tierwelt der Mark, Heft 6: 20–30. C reutz , G.(1970): Der Bestand des Schwarzstorches und seine Entwicklung Beitr.Vogelkunde, Band 16: 36–49. J anssen ,G., Hormann,M.& Rohde,C.(2004): Der Schwarz­storch. Neue Brehmbücherei, 1.Auflage. L änderarbeitsgemeinschaft der V ogelschutzwarten (LAG VSW)(2015): Abstandsempfehlungen für Windener­gieanlagen zu bedeutsamen Vogellebensräumen sowie Brutplätzen ausgewählter Vogelarten. W eingardt ,A.(2000): Der Schwarzstorch im Spreewald Naturschutz und Landschaftspflege in Brandenburg, Heft 9(3): 97–102.