Aktuelles aus der Staatlichen Vogelschutzwarte Brandenburg 123 Abb. 2: Daniel Schmidt-Rothmund bei seinem Vortrag auf der Fischadlertagung in Łagów(Polen). Foto: Michał Bielewicz. Fig. 2: Daniel Schmidt-Rothmund speaking about Ospreys in Germany on the conference in Łagów(Polen, September 2015). Graureiher, Schwarzstorch und Fischotter. Horstschutzzonen gibt es bereits seit 1984, ebenso diverse Kunsthorste. Auch Abweichungen beim Bruterfolg dies- und jenseits der Oder erklären den Unterschied kaum. Andererseits gibt es in Polen nur ansatzweise den in Deutschland schon 1938 begonnenen Trend zum Brüten auf Gittermasten( R üppell & R üppell 1938). Auf der Tagung wurde deutlich, dass es seitens der polnischen Energieversorger erhebliche Berührungsängste gegenüber Fischadlern und ihren großen Horsten gab. So standen sich unterschiedliche Ansätze wie„Horste sofort entfernen“ und„Angebot von Kunsthorsten“ gegenüber. Insofern war es äußerst günstig, dass auch Mitarbeiter der E.DIS AG mit einem eigenen Vortrag über ihr Engagement für den Fischadler in Ostdeutschland präsent waren. Dass dies sowie die Tagung insgesamt Früchte trugen, zeigte ein späterer Brief der Umweltdirektion in Gorzów an Dr. Georg Moskwa, der für das brandenburgische Umweltministerium an der Tagung teilgenommen hatte. Danach hat sich der regionale Netzbetreiber in Polen verpflichtet, zunächst 13 Nistunterlagen für Fischadler auf seinen Strommasten im Lebuser Land zu errichten. Die Mitarbeiter des Netzbetreibers waren begeistert vom Engagement ihrer deutschen Kollegen. In der Pressemitteilung, die auch durch die polnische Nachrichtenagentur und das Fernsehen verbreitet wurde, verwies man ausdrücklich auf die guten Erfahrungen in Brandenburg. Ob nun die Fischadler„nachziehen“, bleibt abzuwarten. Neben der Dokumentation von Vogelverlusten an Windindustrieanlagen(WEA), die an der VSW seit 2001 vorgenommen wird, fallen als„Nebenprodukt“ auch regelmäßig Verlustmeldungen über Fledermäuse an. Dass deren Größenordnung die Zahl der Vogelfunde sogar übertreffen würde, war nicht vorhersehbar. In Brandenburg wurden mit dem Stand 31. August neben 1.047 Vögeln auch 1.245 F ledermausverluste erfasst, die sich auf elf Arten verteilen 3 . An der Spitze liegt der Große Abendsegler mit 47 % der Kollisions3 http://www.lfu.brandenburg.de/cms/detail.php/bb1.c.312579.de
Heft
Band 23
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123
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