M ilrkisrhe Wassergeister.
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46. Die Stimmen im Trebelsee.
Aul dem Trebelsee waren zwei Fischer einst damit beschäftigt, eine Tiefe zc messen, und befestigten deshalb an mehreren zusammengebundenen Stricken einen Stein, den sie hinabließen, aber 1 sie kamen damit nicht auf den Grund, und wie viele Stricke sie nun auch von neuem anknüpften, es wollte dennoch nicht reichen, der Stein kam immer noch nicht unten an. Eben wollten sie nun wieder ein neues Stück zu Hilfe nehmen, da hörte der eine derselben plötzlich eine Stimme, die rief ihnen zu, sie sollten von ihrem Beginnen abstehen, sonst würde es ihnen schlimm ergehen; deshalb ermahnte er seinen Gefährten, der immer noch emsig beschäftigt war, umzukehren und nach Hause zu fahren. Der aber wollte nicht darauf achten, sondern sagte, er habe ja die Stimme nicht gehört, nahm auch abermals einen Strick und sucht.: vor neuem endlich seinen Zweck zu erreichen; aber so wie er den Stein nu wieder hinabheß, hörte auch er plötzlich dieselbe Stimme, zog deshalb eiligst den Stein heraus und nun kehrten sie um. Allein jetzt war es zu spät, der, welcher sich nicht hatte warnen lassen wollen, ward, als er nach Hause kam, gar krank und starb nur wenige Tage darauf.
Kreis Osthavellaind.
47. Das schwarze Roß.
Ein Bauer pflügte am Schwarzen See. Plötzlich entstieg dem Wasser ein schwarzes Roß, lockte das vor den Pflug gespannte Pferd an sich, worauf beide an den See liefen und in der Tiefe desselben verschwanden. Der Bauer versuchte mit einer langen Stange, an der sich ein eiserner Haken befand, sein Pferd am Grunde zu finden, um es heraufzuziehen. Aber er konnte den Grund nicht finden, und eine Stimme rief ihm aus der Tiefe zu, er solle vom Suchen ablassen, sonst würde auch er hinabgezogen werden.
Kreis Ostprignitz.
48. Der große Stechlin.
Der See ist ein „Kreuz-See“, d. h. er hat eine, einem Kreuz ähnliche Gestalt. Schon dieser Umstand hat dem Volke zu denken gegeben. So heißt es, kein Gewitter könne über ihn hinwegziehen, im Winter friere er nur selten zu, insbesondere aber berge er in seinem unergründlichen Innern einer, gewaltigen und bösen purpurroten Riesenhahn, der das Messen der großen Tiefen und das Fischen an gewissen Orten nicht dulden wolle und seine Herde im See gegen die raubgierigen Menschen schirme und schütze.
Vor vielen Jahren lebte zu Fischerhaus Stechlin ein Fischer, namens Minack. Das war ein gar roher und wilder Mann, der im Vertrauen auf seine gewaltigen Kräfte weder Menschen noch Geister fürchtete. Selbst wenn ihm Nachbarn und Freunde den guten Rat gaben, er solle vor dem