Märkische Wassergeister.
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auch die Prinzessin als ein steinaltes Mütterchen im Walde unweit des Sees erscheinen und mit dem gleißenden Gold, das sie in einem Kästchen bei sich trägt, ihre Befreier an sich locken.
Kreis Teltow.
53. Wassernix beleidigt.
In einem Graben in der Nähe von Pritsche bei Brandenburg, sitzt ein Wassernix: da war einmal ein Knecht draußen, der hatte da in der Nähe zu tun, kommt auf einmal der Wassernix hervor, um sich zu sonnen und zwar hatte er ein rotes Käppchen auf. Wie den der Knecht sieht, wirft er ihn mit: Steinen und da ist denn der Wassernix wieder untergetaucht. Dem Knecht aber ist’s schlecht bekommen, denn im folgenden Jahr, als er wieder an der Stelle arbeitete, ist er jämmerlich ertrunken; der Wassernix hat ihn hinabgezogen. Kreis Westhavellartd.
54. Der vorwitzige Wassernix.
Ein Fischer aus der Gegend von Rathenow war gegen Abend auf die Havel gefahren, hatte sich ein Gericht Fische gefangen und wollte sie gleich auf seinem Schiffe braten; denn er sagte sich: Frische Fische, gute Fische. Und wie das Feuer unter der Pfanne so recht flackerte, da kam plötzlich aus dem Wasser heraus ein Nix, sah ihm'erst ein Weilchen zu und stieg dann ohne viel Bedenken in den Fischerkahn. Und er war nicht viel größer wie ein junger Hahn, trug ein rotes Käppchen und fragte den Fischer ganz dreist und furchtlos, wie er heiße. Der Fischer sagte; „Na, wenn Du’s durchaus wissen mußt, ich heiße Seibergetan.“ Der Wassernix, der den Mund voller Padden hatte, sagt: „Soll ich Dich mal bespeien, Seibergetan?“ „Wenn Du das tust, schlage ich Dich krumm und lahm“, sagte der Fischer, und hob die Ruderstange, zum Schlage hoch. Der Wassernix aber war so frech, daß er sich nicht daran kehrte, und spie dem Fischer alle Padden aus dem Munde in die Bratpfanne. Nun erhielt der kleine Kerl die ihm zugedachten Prügel, aber so derb, daß er jämmerlich zu schreien anfing. Da kamen aus dem Wasser hunderte vonWassernixen herbei und fragten ihn, warum er so schrie. Der Wassernix aber konnte kaum ein Wort herausbringen und rief nur immer „Seibergetan, Seibergetan“. „Ja“, sagte da der älteste Wassernix, „wenn du dir selber etwas getan hast, dann können wir dir auch nicht helfen.“ Und damit verschwanden sie wieder alle in der Tiefe. Da sprang auch der verprügelte Wassernix in die Havel und wurde nie wieder gesehen.
Kreis Westhavelland.
55. Die Nixen bei Havelberg.
Bei der Fähre, die oberhalb der Stadt Havelberg befindlich ist, zeigen »ich gewöhnlich allerhand wunderbare Zeichen, wenn jemand ertrinken soll;