nicht convenablerer sey, um alle auswärtigen Tuche zurüzuhälten, einen derer größten Wollfabricanten zu Berlin, als den Wegely, der schon eine starcke fabriquc vor. feinen Tüchern hat, nach der bisherigen Observantz aber alle die darin fabricirten Tuche nur allein außerhalb Landes debitiren muß, zu permittiren daß er diejenige Quantitaet Tuche, so das Lagerhaus nicht fourniren kann, im Lande mit debitire, oder ihn auch ein oder andere Pro- vintz, als Preußen oder dergleichen, wohin das Lagerhaus wenig xler doch difficilen debil haben kann, anzuweisen, daß er nach solcher den alleinigen Debit haben und das Lagerhaus um so mehr die anderen Provintzen genugsam versehen könne.
Ich bin Euer wohlaffectionirter
Friedrich,
Potsdam, den 20. Februar!! 1752.
Unter der Regierung Friedrich II. erweitert sich das Lagerhaus zu einer ansehnlichen Manufaktur von feinen und Militärtuchen, wie von leichten wollenen Zeugen, mit den zugehörigen Färbereien und Wohnungen der Unternehmer, Handlungsgehilfen und Werkleute.
Im 7 jährigen Kriege gelegentlich der Besetzung Berlins durch die Russen im Jahre 1760, ist unser Haus nahe daran, in die Luft gesprengt zu werden. Von Ftrmor ist es auf den Index der zu vernichtenden öffentlichen Gebäude gesetzt worden, doch gelingt es dem Einfluß Gotzkowskys, beiTottleben die drakonische Maßnahme rückgängig zu machen, deren Durchführung namenloses Unglück über unsere Stadt gebracht haben würde; denn Berlin besaß damals eine ausgedehnte Kriegsindustrie, die ähnlich wie heute — aber in angemessenem Abstande - tausende fleißiger Hände bewegte und ernährte.
Im Jahre 1764 übernahm der Geh. Kommerzienrat Schmits das Woll- geschäft von dem Gr. Militärwaisenhause zu Potsdam gegen eine ansehnliche Pachtsumme.
Mit der Auflösung der Manufaktur in den zwanziger Jahren des 19. Jahrhunderts gehl das Lagerhaus vom Kgl. Waisenhaus wieder an den Fiskus über und nun wird es im bunten Wechsel Sitz aller möglichen Behörden. In neuerer Zeit war der alte Bau vor Errichtung des Moabiter Justizgebäudes Heimstatt für das Schwurgericht.
Indes hat es auch eine Zeit gegeben, wo in der ernster Arbeit gewidmeten Stätte der Genius der Kunst sich häuslich niederließ. Christian Daniel Rauch hatte hier Wohnung und Werkstatt, in der er seine Meisterwerke schuf. Noch heut erinnern an diese Glanzzeit des Hauses zwei Reliefe, die an dem Flügel im Hofe angebracht, allegorische Darstellungen der bildenden Künste enthalten und mit den Resten alter dekorativer Herrlichkeit im Innern sich zu schönei Harmonie vereinen. Als der Meister diese ehrwürdige Stätte