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Bücherschau.
Damit beantwortet sich auch eine von Otto Monke für diese Zeitschrift aufgeworfene Frage: nach wem die zwischen Kohlhaasenbrück und Klein-Machnow gelegene Kolonie Albrechts Teerofen benannt ist. Berghaus (Landbuch der Mark Brandenburg 1, 488) und nach ihm Spatz (Der Teltow 3, 278) nehmen an, daß sie ihren^Namen zu Ehren eines Herrn v. Albrecht auf Gütergotz, der viele Jahre hindurch bis 1851 Landrat des Teltowschen Kreises war, erhalten habe. Doch sieht jeder zunächst, daß hier ein aus dem Bedürfnis geschaffener, kein künstlicher Ortsname vorliegt. Der Teerofen gehörte einem Albrecht und wurde nach ihm bezeichnet. Als dann, was nach dem Jahre 1820 (Spatz a. a. O.) geschah, einige Kolonistenstellen angelegt wurden, ward die alte Benennung auf die Ansiedlung übertragen. Kann man überhaupt, um einen Herrn v. Albrecht zu ehren, eine Ortschaft Albrechts Teerofen nennen? Müßte der Name dann nicht Albrechtswalde, Albrechtsdorf, Albrechtshofen, Albrechtshausen oder so ähnlich lauten? Logischer und ehrlicher Weise konnte man ihn auch Albrechts Teerofen nur dann nennen, wenn der Ofen Eigentum des Herrn v. Albrecht gewesen war, was aber nicht zutrifft. Nein, alles weist mit größter Deutlichkeit darauf hin, daß die Kolonie von jenen Albrechts ihren Namen erhielt, die Generationen hindurch Besitzer des Teerofens waren.
An der erwähnten Stelle des Aufsatzes (S. 110) hatte ich geäußert, daß die Ortschaft erst am Ende des siebzehnten Jahrhunderts entstanden sei. Diese Behauptung wird durch die beiden Nachweise, für die ich meinen aufmerksamen und kundigen Lesern dankbar bin, genauer bestimmt, insofern wir jetzt wissen, daß sie iml Jahre 1681 schon existiert hat. Da sie aber der Landreiter von 16521 (a. a. O. S. 109 f.) noch nicht kennt, muß ihre Entstehung in die dazwischen liegende Zeit fallen. O. P.
Bücherschau.
Dr. Ing. Albert Gut: Das Berliner Wohnhaus. Beiträge zu seiner Geschichte und seiner Entwicklung in der Zeit der landesfürstlichen Bautätigkeit (17. u. 18. Jahrh.) Mit einer Einleitung: Vom Berliner Wohnhaus im Mittelalter. Berlin 1917. Verlag von Wilhelm Ernst & Sohn. 10 M.
Wenn im Vorworte gesagt ist, daß die Abhandlung nur einen Teil des vom Verfasser gesammelten Stoffes enthält, dann läßt sich ermessen, wie sorgfältig und weittragend die Grundlage ist, auf der er sein Werk aufbaut. Und in der Tat ist das Buch eine wirkliche Bereicherung der wissenschaftlichen Literatur über die Geschichte Altberlins. Hier ist eine Wissensquelle freigemacht, die auch außerhalb des engeren Fachgebietes die baugeschichtliche Entwicklung der Stadt aufhellt. Das Hauptgewicht liegt, wie schon der Titel erkennen läßt, in der Geschick, e des Berliner Wohnhauses im 17. und 18. Jahrhundert, als sich infolge der fürsorgenden Tätigkeit der Hohenzollern das mittelalterliche Berlin in eine Festung und moderne Fürstenstadt umwandelte. Was wir über die ältere Zeit wissen, beruht auf Schlüssen allgemeiner Art, die im ganzen wohl zutreffend sind, im