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19. (8. ordentliche) Versammlung des XIV. Vereinsjahres.
für die natürliche Systematik der Vögel von durchgreifender Bedeutung wurden, hat der Verstorbene zuerst in „Wichmanns Archiv für Naturgeschichte“ und dann eingehender im „Museum Heineanum“ veröffentlicht. Im Jahre 1853 begründete er das „Journal für Ornithologie“, das seitdem das Zentralorgan für die gesamte Ornithologie bildete und das seit 1868 zugleich als Organ für die von Cabanis begründete „Deutsche Ornithologische Gesellschaft“ zu Berlin diente.
Cabanis war Schwiegervater des verstorbenen, früher in unserer Brandenburgs bekannten, für unsere Heimatstudien tätig gewesenen Professor Dr. Frentzel, Vorsteher der Fischereistation Müggelsee in Friedrichshagen.
XVI. Unserm Mitgliede, Herrn Geheimen Kommerzienrat, Generalkonsul Fritz Friedländer ist unter d^m Namen von Friedländer- Fuld der erbliche Adel verliehen worden.
C. Naturkundliches.
XVII. In den stets willkommenen „Mitteilungen der Berliner Elektrizitäts-Werke“ HeftII vom 2. d. M. finden Sie insbesondere interessante Darstellungen der Beleuchtung unserer „Komischen Oper“, Ecke Friedrichstraße und Schiffbauerdamm.
XVIII. Dr. F. Solger: Über fossile Dünenformen im Norddeutschen Flachlande. Es ist dies ein Separatabdruck des bereits gelegentlich Besprechung des XV. Deutschen Geographentags zu Danzig 1905 erwähnten interessanten Vortrags. Bei der großen Ausdehnung; den die Dünen, darunter die ältesten (fossilen) Sandaufwehungen in unserer Provinz einnehmen, sind die Solgerschen Untersuchungen von erheblicher Bedeutung. Hoffentlich wird der Herr Verf. uns in der Brandenburgs noch in diesem Jahr einen besonderen Vortrag über das eigentliche Material der Dünen, den Sand, über den sich sehr vieles sagen und an ihm vieles beobachten läßt, halten.
Herr Solger weist überzeugend nach, wie die rezenten Dünen in ihrer Form stets nach Westen zu konvexe Bogen beschreiben, was sich aus der in Norddeutschland vorherrschenden Hauptwindrichtung erklärt. In entlegener alluvialer Vorzeit war das anders, denn es zeigen unsere Inlanddünen soweit sie Bogen-, nicht Strichdünen sind, übereinstimmend nach Osten konvexe Bogen, was darauf hindeutet, daß sie zu einer Zeit entstanden sind, wo in Norddeutschland Ostwinde die herrschenden waren. Hierin liegt eine Bestätigung der anderweit schon nahegelegten Wahrscheinlichkeit, daß Norddeutschland lange Zeit ein Steppenklima besessen hat und daß diese Zeit zusammenfällt mit der Epoche des Schmelzens und Zurückgangs des Inlandseises. Die aus dem noch immer nahen Eisgebiet in nordöstlicher Richtung herauswehenden Winde mußten sich im Vorlande erwärmen, dadurch austrocküen