Heft 
(1907) 15
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19. (8. ordentliche) Versammlung des XIV. Vereinsjahres.

Gegenstand eines zeitgemäßen biologischen Schulunterrichts. (Stuttgart 1906, 99 S. 8°). Die eben erwähnten im Süßwasser lebenden und schwebenden Mikroorganismen spielen im Haushalt der Natur und damit mittelbar auch im menschlichen Haushalt, vornehmlich in der Fischerei als Nahrung teils unmittelbar der Fische, teils wenigstens kleinerer Tiere, die ihrerseits von den Fischen verzehrt werden, eine viel größere Rolle, als man dies vor den langjährigen gründlichen methodischen Forschungen des Direktors unseres Plöner Instituts ver­mutete. Mit großem Geschick weiß Z. nunmehr die Planktonforschung in den Schulunterricht einzuschalten, wobei die Schrift zunächst für die Lehrer als Lernende und dann das Gelernte Lehrende in Frage kommt. Wir wünschen dem lehrreichen Buch weiteste Verbreitung und ein­gehendstes Studium.

XXIII. Mitteilungen des Fischerei-Vereins für die Pro­vinz Brandenburg. Febr. 1906 Heft 2. Darin finden Sie ausführliche Mitteilungen über Zander und Forelle, desgl. eine von unserm Ehren­mitglied Herrn Regierungspräsident von Dewitz am 27. Dezember v. J. erlassene recht zeitgemäße Polizei-Verordnung für den Betrieb der Fischerei in den Gewässern des Spreewaldes. Ich kenne die ausbeuterische Fischerei daselbst aus eigener Erfahrung und begrüße u. a., daß der wahrhaft mörderisch wirkende Gebrauch des Stoßhammers und der Wate sowie das Fischen mit zwei Knebelnetzen übereinander, desgl. das Aus­treiben der Fische aus den Gräben in vorgestellte Netze verboten wird.

XXIV. Klärpreßkohlen aus Spandau. Herr G. Lippold Direktor der Städtischen Wasserwerke zu Spandau, hat die große Güte gehabt, sechs Stück verschiedener Arten von Klärpreßkohlen einzu­senden, welche sich als Rückstand bei der Klärung der Abwässer er­geben. Aus der beigefügten technischen Schrift des hiesigen Ingenieur­bureaus Wilhelm Rothe & Comp, ersehen Sie, daß außer Berlin in unserer Nachbarschaft nur noch Charlottenburg das im eigentlichsten Sinne weit­läufige Rieselfeldersystem mit seinen überall schwierigen und kostbaren Vorkehrungen an wendet, während Spandau und Charlottenburg Kläran­lagen von Rothe & Comp., Oberschöneweide, Friedrichsberg, Lichtenberg, Pankow, Reinickendorf und Tegel nach demselben System Kläranlagen und Kanalisation haben. Bei der Klärung darf etwas Kohle oder an anderen Orten Torf beigemengt werden; bei Epidemien (Cholera pp.) kann auch noch ein billiger bazillentötender Stoff hinzugesetzt werden.

Der aus dem Rothe-Degnerschen Kohlebreiverfahren übrig bleibende Schlamm wird zunächst au der Luft etwas abgetrocknet, damit der Wassergehalt geringer wird. Der abgetrocknete Schlamm wird, wie Herr Direktor Lippold unterm 28. v. M. giitigst mitteilt, teils durch eine Ziegelformmaschine teils durch eine Druckpresse geformt, sodann an der Sonne ganz abgetrocknet und hierauf aufgestapelt. Bei den auf der