Heft 
(1907) 15
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19. (8. ordentliche) Versammlung des XIV. Vereinsjahres.

wurde, fand auch der alte Roland liier seine Friedensanstellung, in der er sich noch heute befindet.

Die Brandenburgs dankt Herrn Emil Sigerus herzlichst.

E. Bildliches.

XXX. Herr Photograph Max Zeisig in Perleberg legt ca. 40 große von ihm selbst mit großer Sorgfalt aufgenommene und vortrefflich aus­geführte Photographien von Gebäuden und Landschaften sowie kirchlichen Interieurs der Prignitz vor, die Herrn Architekt Paul Eichholz, unserm geschätzten Mitgliede, bei seiner Beschreibung der Bau- und Kunstdenkmäler, welche er im Auftrag der Brandenburgischen Stände verfaßt, als Unterlagen gedient haben. Sie werden sich noch des diesbezüglichen von Herrn Eichholz in der Brandenburgs gehaltenen Lichtbilder-Vortrags entsinnenen.

XXXI. Der Märkische Stil. Von einer seit kurzem erscheinenden Zeitschrift:Die Werkstatt. I. Jahrg. II. Heft. 18. Febr. 1906. Zeit­schrift des Vereins für deutsches Kunstgewerbe in Berlin. Schriftleiter Georg Lehnert. Verlag von Otto Salle lege ich Ihnen ein inhaltreiches Heft vor.

Am meisten wird Sie der Artikel S. 162 165 von E. Schur inter­essieren:Der Stil der Märkischen Großstadt. Er ist für Berlin eben­so schmeichelhaft wie hoffnungsvoll und schließt mit den emphatischen Worten:Nach und nach ergibt sich eine Auswahl, die in natürlicher Schönheit zu dem großmärkischen Stile der Zukunft hinführt. Er ist einfach, großzügig, solid, ernst, sachlich. Von allen Schwächen befreit, wächst er sich aus zu dem modernen Großstadtstil, der als höchster Ausdruck unserer gegenwärtigen Kultur erscheint. Er ist unserer Zeit gemäß, ihn sucht sie. Immer gibt das am weitesten voran befindliche Kulturzentrum der letzten Vollendung den Stempel. Dieser Stil wird die Stilgeschichte weiterführen. Er fügt ein Neues dem Alten an. Neben den historischen Stilen erscheint der heutige, unser moderner Großstadtstil, der seiner organischen Herkunft gemäß, als der Mär­kische Stil genannt werden kann und als solcher in die Kunstgeschichte eingeht.

Sehr schön gesagt! Ob die nichtgroßberlinisch-märkischen Kunst­kritiker diesem Manifest von E. Schur beipflichten werden?

XXXII. Herr Kustos Buchholz unter Vorlage eines Steinbeils mit unvollendetem Bohrloch aus Groß Pankow Kr. Ostprignitz. Das aus dioritartigem Geschiebe hergestellte, ziemlich primitive Steinbeil mit abgewitterten Außenflächen, das ich Ihnen vorlege, ist bemerkenswert wegen der Art der Durchbohrung, die neues Material zur Frage der Bohrkunst unserer steinzeitlichen Vorfahren bietet. Zwar befindet sich im Märkischen Museum, wie in den meisten anderen prähistorischen