Heft 
(1907) 15
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19. (8. ordentliche) Versammlung des XIV. Vereinsjahres.

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Sammlungen, eine ganze Reihe von Steinbeilen mit unvollendeten Bohr­löchern, aber bei diesen ist an dem stehen gebliebenen zentralen Bohr­zapfen zu erkennen, daß zum Bohren ein hohler Stab verwendet wurde, während im vorliegenden Pall der Bohrstab nicht hohl, sondern voll

gewesen sein muß. Außerdem hat bei jenen die Durch­bohrung immer nur von ein er Seite aus stattgefunden, während hier zn- erstbiszurHälfte gebohrt und dann von der anderen Seite von neuem angefangen wurde. Das be­weisen die zwei ersten der beige­gebenen Abbildun­gen, auf denen die auf beiden Seiten begonnene Bohrung sichtbar ist. Die Arbeit ist dann durch irgend einen Zufall unter­brochen, nachdem sie soweit gediehen war, daß nur noch eine Scheidewand von l/ 2 Millimeter übrig blieb.

Da die Her­stellung des Bohr­lochs von beiden Seiten aus erheblich schwieriger ist, als von einer Seite, indem ein einmal

Steinbeil mit unvollendetem Bohrloch.

gegebenes Loch eine sichere Führung für die Fortarbeit ab­gibt, während ein neuer Bohransatz zuerst immer aus­weicht; indem auch ferner es nicht leicht ist, von der anderen Seite genau die Axe des erstenBohrlochs festzuhalten, so muß der Arbeiter eine besondere Absicht dabei gehabt haben. Diese Absicht kann nur darauf gerichtet gewesen sein, daß das Bohrloch eine die Befestigung des Holzgriffs sichernde Form erhielt. Findet die Durchbohrung nur von einer Seite statt, so wird das Loch immer eine konische Form er­halten, es wird an einem Ende am weitesten, gni andern am engsten

Insulanerin bei der Bohrarbeit.

sein und das Beil kann dann nur schwer so befestigt werden, daß es nicht abfliegt. Die Durch­bohrung von beiden Seiten ergibt ein Loch, dessen engste Stelle in der Mitte liegt. Der Stiel kann dann noch in ausreichender Stärke zum Teil eingeführt werden, und sein schwächeres Ende läßt sich durch