Heft 
(1907) 15
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19. (8. ordentliche) Versammlung des XIV. Vereinsjahres.

Eintreiben einiger kleiner Holzkeile so verdicken, daß er die allmählich sich erweiternde zweite Hälfte des Lochs ausfüllt, wodurch ein Abfliegen des Beils verhindert wird.

Für die Bohrarbeit selbst haben wir bei den noch heute im Zustande der Steinzeit befindlichen Südsee-Insulanern Beispiele. Der zu durch­bohrende Stein wird in ein festes Lager gebracht und daun, wie die in der dritten Abbildung vorliegende, vom Präparator Kothe auf der Insel Neu-Pommern im Jahre 1901 aufgenommene Skizze zeigt, ein mit einem Stein beschwerter Bambusstab darüber hin und her gerieben, wobei immer etwas Sand und Wasser an die Reibestelle getan wird.

XXXIII. Bilder aus der Vergangenheit des Kreises Teltow I. Teil. Von der ältesten Zeit bis zum Ende des großen Krieges. Im Aufträge des Kreises bearbeitet von WillySpatz. Berlin 1906. Dank dem überaus regen Interesse das Herrn Landrat v. Stubenrauch der Belebung der Heimatkunde im Kreise Teltow entgegenbringt, ist es dem Verfasser gelungen, in diesem I. Teil der Geschichte des Kreises ein Werk zu bieten, das in dem glücklichen Zusammenwirken von Inhalt und Aus­stattung mustergültig genannt werden kann.

Der Text gewährt uns in ausserordentlich reichhaltiger Weise Ein­blick in zeitgenössische Urkunden zur Geschichte des Kreises Teltow, ebenso wie der vornehme und reiche Bilderschmuck fast lauter zeit­genössische Kunst- und Bauwerke, Urkunden, Wappenbilder, Münzen und Darstellungen aus dem mittelalterlichen Leben wiedergibt. So wird eine außerordentliche Anschaulichkeit erreicht. Wir erleben wirklich die ganze Entwicklung mit.

Aus der Urzeit, deren Darstellung mit Abbildungen der wichtigeren vorgeschichtlichen Funde aus dem Kreise geschmückt ist, sehen wir den Teltow langsam und unvollkommen in das Licht der Geschichte hinein­tauchen, bis um die Mitte der Askanierzeit zuverlässige Urkunden ein- setzen. Wir folgen der Hochflut deutschen Siedelungseifers, der im -li3. Jahrhundert unter der gewaltigen Kraft des Kolonisationsgedankens > einsetzt, und wir blicken in das namenlose Elend, indem dieser herr­liche Anfang seit dem Aussterben der Askanier versinkt. Mit frischer Lebendigkeit wird uns die innere Entwicklung unter den Wittelsbachern, Luxemburgern und Ilolienzollern bis zum dreißigjährigen Kriege ge­schildert. Es ist sehr dankbar zu begrüßen, daß diese Zustände, ohne deren Kenntnis das Wirken der preußischen Könige gar nicht gewürdigt werden kann, uns so nahe gebracht werden. Wie die Dorfjugend spielt, erfahren wir, was Hans Klawert für Streiche macht, wie der Bauer lebt und der Junker erzogen wird, und wie inzwischen in der inneren Poli­tik der Stände an Stelle des starken Nationalgedankens der Kolonisations­zeit enge Klasseninteressen treten, die in der Proletarisierung des Bauernstandes die Kraft des Staatswesens untergraben. Da kommt der