20. (i2. außerordentliche) Versammlung des XIV. Vereinsjahres. (Stiftungsfest.)
Der Verlauf des diesjährigen, 14. Stiftungsfestes, das am 9. März stattfand, wich von denjenigen der in den letzten Jahren gefeierten dadurch ab, daß es nicht in den Räumen der Schlaraffia am Enckeplatz ab- gelialten wurde, sondern in der „Ressource zur Unterhaltung“ in der Oranienburgerstraße, deren schöne Säle wir am 4. Juni des vorigen Jahres kennen gelernt hatten (oben S. 391 ff.) Der Wechsel des Schauplatzes tat nach der allgemeinen Ansicht dem Vergnügen durchaus keinen Abbruch. Iin Gegenteil dank der Reichhaltigkeit, Weitläufigkeit und Bequemlichkeit der Räume wurde es eher gesteigert. Abweichend von der bisherigen Gewohnheit war ferner, daß das Fest gleich mit Tanz begann, an den . sich erst das Essen schloß. Dies verlief in der üblichen Weise, indem die , Pausen zwischen den einzelnen Gängen durch Toaste, künstlerische Vorträge und gemeinsamen Gesang ausgefüllt wurden. Die Toaste eröffnete Herr Geheimrat Friedel, der die Gäste begrüßte, eine Uber- v | sicht über die im abgelaufenen Jahre vollbrachten Leistungen der Gesell- >J schaft gab und zum Schluß den Schirmherrn des Reiches und Preußens, (Men Markgrafen von Brandenburg, unter dessen Zepter das Land so ' jsichtlich gedeiht und Kunst und Wissenschaft sich so erfreulich ent- djfalten, hoch leben ließ. Weiter sprachen Herr Fabrikbesitzer March aufunsern allverehrten, um die Gesellschaft so hoch verdienten Vorsitzenden, Geheimrat Friedei. Geh.-Rat Thorner widmete den Damen liebenswürdige, geistreiche Worte. Herr Dr. Solger überraschte die Teilnehmer ‘durch die Mitteilung, daß er sich aus verschiedenen Gründen veranlaßt »sähe, aus der Gesellschaft auszutreten. Diese Worte riefen eine allgemeine Verwunderung und Verblüffung hervor. Die Spannung löste sich erst, als man merkte, daß der Redner scherzte und die Mitgliedschaft der Gesellschaft nur zum Schein aufgegeben habe, d. h. lediglich zu dem Zwecke, um an dem Abend als Gast auf den Verein und seine Bestrebungen
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