Heft 
(1907) 15
Seite
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Kleine Mitteilungen.

dj An warmen Herbstabenden geht die Grabower Jugend mit Papier­laternen in den Straßen herum und singt:

Laterne, Laterne,

Ich geh mit meiner Laterne,

Meine Laterne ist hübsch und fein,

Darum geh ich ganz allein.

Hamburg, Lübeck, Bremen,

Ich brauch mich nicht zu schiimen.

De Koopmann giwwt tau wenig in de Tüt,

De Bäcker backt de Semmel tau lütt.

Brenne aus, mein Licht,

Brenne aus, mein Licht,

Aber ja meine liebe Laterne nicht!

Herr Maler Otto Gebhardt teilte mir mit, daß er denselben Brauch in Mölln gefunden habe. Wilhelm Kotzde.

Danksage an den Pastor. Lietzow bei Nauen. Nach der Einsegnung hatten die Konfirmierten dem Pastor folgendes Sprüchlein aufzusagen: .

Herr Pastor, ich bedanke mich für den empfangenen Unter­richt, den Sie mir erwiesen haben in meinen jungen Jahren. Ich will es auch behalten und danach tun.

Mit diesen Worten reichte man dem Herrn Pastor die Hand und drückte ihm dabei einen Taler in die seinige. 0. Monke. ,

In Zachow bei Ketzin war es üblich, sich von dem Lehrer mit folgendem Spruch zu verabschieden:

Ich bedanke mich für Ihren treuen Unterricht, den Sie mir erwiesen haben in meinen jungen Jahren. Und habe ich Ihnen etwas zu Leide getan, so bitte ich Sie um Vergebung.

Dermetallische Händedruck fand nicht statt. O. Monke.

Straßenausruf aus Zachow bei Ketzin:

Suern, suern!

Morgen werde backen!

Das heißt säuert den Teig, morgen wird gebacken. O. Monke.

Für die Redaktion: Dr. Eduard Zache, Cüstriner Platz 9. Die Einsender haben den sachüchen Inhalt ihrer Mitteilungen zu vertreten.

Druck von P. Stankiewicz Buchdruckerei, Berlin, Bernburgerstrasse 14.