Heft 
(1907) 15
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Kleine Mitteilungen.

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und Schönerlinde herbei und löschten den Brand; zum Dank dafür schenkte man ihnen je einen Kronleuchter aus dem Herrenhause. Die beiden Kron­leuchter hängen noch heut in den Kirchen zu Mühlenbeck und Schönerlinde. Um diese Zeit hat der König die Mühle an Damm verkauft, weil er Geld brauchte. Früher hat auch mal die Kietzen (Grättn Lichtenau) hier gewohnt. Gerade über vom jetzigen Schloß stand damals ein Gartenhaus, darin hat sie gehaust. Sie sagen ja, sie soll da manchmal noch umgehen!

Otto Monke.

Besprechungsformeln aus Beeskow. Kose zu besprechen. Hauche auf diejenigen Körperteile, welche an der Kose leiden und murmele dabei: Die Kose hat in dieser Welt Uns Gott als Königin gesandt Und über ihr das Sternenzelt Als Krönungsmantel ausgespannt, f Rose f Rose f weiche,

Flieh auf eine Leiche

Und laß die Lebenden befreit

Von nun an bis in Ewigkeit.

Gegen Verstopfung. Schäle einen Borsdorfer Apfel, schabe ihn dann gegen die Blüte hin und das Geschabte.

Gegen Durchfall. Schabe den Apfel gegen den Stiel hin und das Geschabte. (Auch in Berlin und im Havellande bekannt.)

O. Monke.

Volks- und Kinderreime.

a) Herr Maler Otto Gebhardt, der seine Jugend in Berlin verlebte, teilte mir folgenden Abzählreim mit:

Eene, meene, mink, mank,

Klink, klank,

Ose, pose, packe dich,

Eier, weier, weg!

So wurde der Spruch vor 30 Jahren hier gesprochen.

b) IIuppup, huppup, Bastejan,

Loat de Fiedel un Fleuten goahn, <

Loat se ook jo got warn,

Loat se ook nich verdarbn!

Striek af, striek af,

Strick de IIuppup af!

Reim aus Grabow in Mecklenburg; sprechen die Knaben, wenn sie den Weidenast klopfen, um eine Schalmei zu gewinnen.

c) Kiwitt, wo bliew ick,

Inn Brummelbeernbusch (Rubus)

Doa sing ick, da fieut ick,

Doa hevv ick mien Lust.

Ruft man in Grabow dem Kiebitz nach.