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Elisabeth Lemke, Italiens Pflanzenwelt in Berlin.
Italienische Lindenblüten 90—100 M; sind sie ohne „Fliigel- blätter“ 150—175 M. (R.)
Arnicabliiten (mit Kelchen) 60—TOM. (R.) Nach Mitteilung des Herrn Geh.-Reg. Ascherson wächst unsere Arnica inontana L. (Berg- Wohlverleih) außer in den Alpen nur in dem ligurischen Appenin. (Zur Landschaft Liguria gehören die einander begrenzenden Hälften der Riviera di Ponente und der Riviera di Levante; letztere vielleicht ganz.)
Auch Schafgarbe und ihre Blüten schickt uns Italien. (R.)
Und „Yeilclien-Blüten, wilde, blaue. (Flor, violae odoratae); das Kilo M 2,50.“ (R.)
Ferner Veilchenwurzel (Jris) zu Parfümeriezwecken, in sehr großen Mengen, von Florenz die besseren Sorten, von Verona weniger güte. Die Wurzeln werden bekanntlich z. T. zu Pulver verarbeitet, z. T. für Räucherei in Stücke geschnitten. (R.)
Schließlich nenne ich noch Ricinus-Öl von Genua, Granatäpfel- Schalen aus Nord-Italien, von ebendaher Lavendelblüten, Rosmarin- Öl und-Blätter, sodann noch Eucalyptusblätter (100 Kilo 20—25 M), die Pflanze Frauenhaar (50 M) und Feuerschwamm. (R.) Über Eucalyptus (Eucalyptus L’Herit) möchte ich noch einige Angaben machen, die nicht allgemein bekannt sind. Zunächt sei erwähnt, daß es etwa 140 (fast sämtlich australische) Arten gibt: „hohe Bäume,, mit lederartigen, immergrünen Blättern und in endständigen Schirmrispen stehenden weißen Blüten. Die Eucalyptusarten enthalten reichlich ätherische Öle und Harze und fast alle einen roten Saft, der bei manchen Arten von selbst austritt und nach dem Austrocknen als Kino einen wichtigen Handelsartikel bildet. — In neuerer Zeit ist Eucalyptus globulus Lab., der blaue Gummibaum oder Eisen-Veilchenbaum Victorias und Tasmaniens, berühmt geworden wegen seiner außerordentlichen Rasch- wüchsigkeit und seines sehr harten und dauerhaften Holzes und weil er durch seine rasche Entwicklung zur Entwässerung und somit zur Reinigung der Luft in sumpfigen Gegenden beitragen soll. Er heißt deshalb auch Fieberheilbaum. In Deutschland hält dieser graubelaubte, ziemlich stark aromatisch duftende Baum im Freien nicht aus; in Süd- Europa dagegen, z. B. in Italien, Spanien und Süd-Frankreich, gedeiht er sehr gut. Er wächst so rasch, daß er binnen 7 Jahren eine Höhe von 20 m und einen Stammumfang am Grunde von 120 cm an zu erreichen vermag. Auch der höchste Baum der Jetztzeit, der bis über 120 in gemessene Riesengummi bäum oder Pfefferminzbaum (Eucalyptus amygdalina Lab.) gehört zu dieser Gattung. (Br.)
(Unsere „Gummibaum“ genannte Zimmerpflanze ist kein Eucalyptus, sondern eine Feigenbaumart (Ficus elastica L.), aus deren Milchsaft der Assamkautschuk gewonnen wird. Br.)