Heft 
(1907) 15
Seite
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A. Thur, Nachrichten über Tamsel bei Oüstrin.

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Zwischen beiden Büsten befindet sich eine dreiseitige Säule mit Inschriften in deutscher, lateinischer und französicher Sprache in denen beide Hohenzollern verherrlicht werden. So heißt es zunächst in deutscher Sprache:

Mächtig erhub sich der Staat durch Wilhelm, der ihm zu Lehrern Jeder friedlichen Kunst Galliens Flüchtlinge gab;

Mächtig beschützt ihn der Sieger bey Freiberg, der in die Lorbeeren Früh sich des feinen Geschmack Gallische Lilien wand.

Die lateinische Inschrift lautet;

Fridericus Guilelmus

Vere Magnus.

Civium Parens. Ilostium Victor.

Libertatis Germanieae Vindex.

Fidei Exulis Perfugium.

Henricus

Militum Amor. Hostium Terror Gallieae Gentis.

Deliciae Musarum Altor.

Ad Freybergam Victor.

Der Vergleich in französischer Sprache führt aus:

Grands dans la paix, Grands dans la guerre,

Tous deux, par de brillants exploits,

Devinrent et lexemple et la legon des Rois.

Dinfortuncs proscrits le premier fut le pöre,

Le second, par son art dAtonner et de plaire,

Mit des Frangais tous les coeurs sous ses loix!

Friedrich dem Großen haben die Wreechs, die dem Prinzen Heinrich treu ergeben waren, kein Denkmal gesetzt; vom großen Könige, der bekanntlich auch in den schwersten Zeiten nie vergaß, was er der Frau von Wreech schuldig war, wußte die Familie, die sich trotzdem an­scheinend für zurückgesetzt hielt, nichts zu berichten. Erst Graf Hermann von Schwerin hat nachgeholt, was sie versäumte. Er errichtete im Jahre 1840 dem Andenken des Königs ein Denkmal, dessen Hülle am 31. Mai 1840, am hundertjährigen Jahrestage der Thronbesteigung Friedrichs, fiel. Es steht an der Stelle, an der der Kronprinz, wenn er im Parke spazieren ging, sich gern aufhielt.

Auf dem Wege zu diesem Denkmal betrachten wir jedoch noch in der Nähe der Kirche einige Grabsteine, deren Inschriften uns besonders fesseln. Zunächst fällt uns die Klage des Grafen Louis Alexander von

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