52 A. Thur, Nachrichten über Tainsel bei Cüstrin.
Wreecli über den Verlust seiner Schwester und seines Bruders ins Auge; sie lautet in französischer Sprache:
Naissez mes vers, soulagez mes douleurs,
Et sans efforts coulez avec mes pleurs.
Pour vous pleurer je devance l’aurore,
L’eclat du jour augmente mes ennuis,
Je gömis seul dans le calme des nuits,
La nuit s’envole et je gömis encore.
Vous n’avez point soulagö mes douleurs,
Naissez mes vers, laissez couler mes pleurs.
Besonders ergreifend ist die Inschrift auf dem Grabmal der in der Blüte der Jahre gestorbenen Luise von Tauenzien, der ersten Gemahlin des Grafen Tauenzien von Wittenberg:
Lisette de Tauenzien nöe de Marschall
Passüe ä 19 ans 1789.
Rose eile a vöcu ce que vivent les roses
L’espace d’un matin.
Durch ihre Kürze und Einfachheit fallen ans die Inschriften auf dem Grabe des ersten Besitzers von Tamsel aus dem Hause Schwerin und auf dem seiner Gemahlin auf; sie lauten:
„Herrmann Graf Schwerin-Wolfshagen,
Königl. Preuß. General-Major a. D., geb. den 18. Juni 1776, gest. den 6. August 1858.“
„Rosalie Gräfin Dönhoff-Dönhoffstädt, vermählte Gräfin Eerrmann Schwerin-Wolfshagen, geb. den 4. Oktober 1789, gest. den 4. August 1863.“
Das Denkmal selbst wird durch einen Steinobelisken von etwa 10 m Höhe gebildet. Auf der Spitze desselben erhebt sich eine vergoldete Viktoria. Die vier Seiten tragen auf Bronzeplatten Inschriften und Bilder. Auf der dem Schlosse zugewendeten Vorderseite steht:
„Hier fand Friedrich II. als Kronprinz von Preußen in seinem Duldungsjahre 1731 erwünschte Aufheiterung in ländlicher Stille.“
Darunter:
„Auch die Sonne mit des Schöpfers Wort im Bunde,
Sendet ihren Glühstrahl über Welt und Ocean,
Gehet erst des Frühlings-Morgens-Nebelstunde Thränenschwer, doch Segen bergend ihr voran.“
Auf der Rückseite lesen wir folgende Worte:
„Es ist ein köstlich Ding einem Manne, daß er das Joch in seiner i Jugend trage. Klage!. Jeremiä 3, 27.“