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Alexander Giertz, Zu Rrandenburgia Monatablatt Mai 1005.
Der Mu&l&r platz — weil er „ein musterhafter Platz“ ist? Das Wort „Muster“ ist sehr jung. — Für Fluren möchte man eher an Mud. Mustert d. h. Senf denken; auch eine sl. Verstümmelung ist nicht ausgeschlossen !
Die Kronenhorst — bei Wendisch Borck — hg. = Krähenhorst.
Die Wühlmühle bei Gömnick — Gömnick im 14. Jahrh. noch Gomenik von ~asl. gum’no = Hofstelle mit Hof, Tenne, Scheunenplatz, Vogelherd.— Die Wühlmühle (die Deutung der merkwürdigen Miihlen- namen hat ihr grobes „Aber.“ Oft steckt in ihrem Charakteristikum der dauernd erhaltene Name eines einstigen Müllers, oft die Benennung ihres sie treibenden Wassers). Man könnte obd. Wühle, wuol herbeiziehen eig. Yule (faule — sl. Lücknitz) vom sumpfigen Wasserstau des vielleicht sehr groben einstigen Mühlenteiches. Der Name der Wühle auf dem Niederharniin, der so aufzulösen ist, heißt im Volksmund auch „Viile.“ An hybr. wili sl. = grob, also Grob-Mühle ist doch nicht gut zu denken.
Schlalach — 137) Slanloch, 1577 Schlanlach. Fluren: In der Schlah oder Schlahe (auf der Scldann) finden sich im Bcrgischen häufig und haben ihren Namen aus Schlade, Schladen pp. gekürzt. Leithäuser bemerkt für diese Namengruppe (S. 85): „Ähnlich wie bei Klinge scheint sich aus der urspr. Bedeutung Einschnitt, enges Tal, Bergschlucht, durch welche Wasser fließt, weiterhin die von Sumpf und Lache entwickelt zu haben, die Arnold und Vilmar für die nrspr. halten.“ Zu Loch (S. 07) „es bezeichnet Höhle, Schlucht, Tal (falls nicht auf mild, loch, ahd. loh = Gebüsch, niedriges Holz zurückzuführen, was zu prüfen ist.“) Für Slanloch (Schlalach)’s Feldmark käme also aus diesen Aufklärungen eine deutsche Herleitung — „Talsumpf, Mulden wische“ heraus.
Auch das Wendische etwa mit „Slana-Luch“ d. h. Salzwasser-Luch läßt vielleicht nicht im Stich.
Niebel — 1375 Nyvval (Nywel?) — Ich finde dafür aus sl. Sprachgebiet nur Nüwele (Novele) d. h. Neusiedler(ort) eig. Neumann! Und wenn man in „Nywal“ den Übergang des „w“ in „b“ (Niebel) beobachtet, möchte man ihn auch für Nieplitz voraussetzen (aus Nüwelaici) d. h. Neusiedlerwasser (vgl. Nievelitz bei Ülzen). Für unser Niebel fand ich einst aus Nywal die deutsche Deutung „Neuer Wall“; aber diese will mir nicht recht einleuchten, weil dann der Ortsname „Nyemval“ heißen müßte. Denn im Verhältnis zum Walle ist er eine „Flurlage“ und bedingte die urspr. Gesamtbezeichnung: (To dem) Nyeuwal.
In Nordbrabant findet sich der Ort Niewaal, der aber 1031 noch Niwele und um 1242 f. Nuvele, viel später erst Niewaal geheißen ist. Sein Name konkurriert mit Nivelles (fläm. Nyvel), das sich G39 als Nivella, 8G7 als Nigella, 870 als Niella und um 133G als Nevele zeigt. Tacitus (hist. 5, 2G) spricht im Bataveraufstande von einem Nabalia