Heft 
(1907) 15
Seite
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Petri, Quellenmaterial zur Erforschung der kirchlichen Ortsgeschichto.

Antwort ein ebensolches folgenden Inhalts ein:Seine Majestät der Kaiser und König lassen der dortigen Kirchengemeinde für die Allerhöchst Ihnen und Ihrer Majestät der Kaiserin und Königin zur Einsegnung Allerhöchst Ihrer beiden ältesten Prinzen-Söhne dargebrachten Segens­wünsche herzlich danken und der Gemeinde eine segensreiche Weiter­entwicklung unter Gottes Schutz und Beistand wünschen.

Und ein auf besondere Einladung von auswärts zur Feier er­schienener Festgast schrieb alsbald nach der Rückkehr in seine Heimat: Noch tief durchdrungen von der Heiligkeit des Festes, dessen erhebende Feier mir nicht nur unvergeßlich sein wird, sondern wie ein hellstrah­lender Stern an meinem Abendhimmel noch hinüberleuchten wird in die unbekannten lichten Sphären der Ewigkeit soll es mein erstes sein, Ihnen nochmals den innigsten Dank abzustatten. Diese jüngst in Drossen verlebten Tage zählen zu den schönsten meines Lebens.

Die nicht geringen Mühen und großen Unruhen, welche mit der Vorbereitung des Festes und dem Verlauf desselben verbunden waren, wurden also reich gelohnt, und in der Gemeinde selbst, bei Jung und Alt, wurde noch lange Zeit von demschönen Fest und seinem Segen gesprochen.

Wenn ich im Vorstehenden aus eigener Erfahrung die Quellen zeigte, welche mir zur Erforschung der kirchlichen Ortsgeschichte in 2 Gemeinden der Neuinark gute Dienste geleistet haben, so soll damit nicht gesagt sein, daß das die einzigen Quellen der Art wären. Gewiß gibt es noch viele andere, namentlich auch in städtischen Archiven und und Patronats-Bibliotheken, nur daß sie dort oft nicht genug bekannt, weil nicht gesichtet und geordnet sind.

Es darf gehofft werden, daß durch die Gründung von Vereinen für die Erforschung der kirchlichen Ortsgeschichte, welche bereits eine stattliche Reihe der Orts- und Kirchen-Chroniken von entschieden wissen­schaftlichem Wert, namentlich auch in der Provinz Brandenburg haben ins Leben rufen helfen, eine neue Zeitperiode angebrochen ist, welche auch die städtischen Archive und größeren Privatbibliotheken mehr und mehr den wichtigen Interessen des kirchlichen Gemeindelebens er­schließen wird.