R. Jttlicber, Inschriften und Grabinschriften im Ruppiner Lande.
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Wir schließen nnsern feuchtfröhlichen Streifzug mit einem Vers aus dem Krug zum grünen Kranze:
Ein Liter frisches, echtes Bier,
Wie brickelt’s in den Nüstern!
Drum ruf’ ich Heil, Gambrinus Dir,
Nach Deinem Trank stets lüstern.
Inschriften und Grabschriften im Ruppiner Lande.
Mitgeteilt von R. Jülicher, Rixdorf.
Auf zwei Wanderfahrten durch das schöne Ruppiner Land entdeckte ich folgende Inschriften.
a) an Gebäuden: In der von Fischern und Schiffern bewohnten Straße „Der Kietz“ zu Alt-Ruppiu sind mehrere Haustüren oben mit einem (schwarzen oder goldenen) Fisch geziert. Das Haus No. 7 (61) trägt unter einem solchen goldenen Schuppentier die Worte:
Christus kehrte einst bei einem Fischer ein, drum läßt Gott dieses Haus gesegnet sein, wer nur fromm und gut hier wohnt, dem Gott mit reichem Segen lohnt.
Eduard Luhn 1876.
Das nahe diesem Hause gelegene einfache Kriegerdenkmal des Städtchens hat man für die Gefallenen (1864 — 1866; 1870/71, 5 Mann) mit einer Inschrifttafel folgenden Wortlauts geschmückt:
Ehre den tapfernen Kriegern, die siegend ihr Leben geopfert, schirmend den heimischen Herd.
Am Ostufer des schönen Ruppiner Sees erstreckt sich lang hin das alte große Dorf Karwe, dessen Rittergut mit schönem efeuumsponnenen Schlößchen seit 1722 im Besitze der freiherrlich von dem Knesebeck- Mylendonckschen Familie ist. Dort vermochte ich auch mehrere Inschriften zu sammeln. Die Straßenfront eines stattlichen Wirtschaftsgebäudes zeigt neben dem Schmuck steingeformter Ähren und Weintrauben die frommen Worte:
Was Gott tut, das ist wohlgetan,
Wir müssen besser werden.
Man baue auch die Herzen an,
So folgt die Frucht der Erden.
