Heft 
(1907) 15
Seite
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21. (0. ordentliche) Versammlung des XIV. Vereinsjahres.

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XXI. Vom Katalog der Stadtbibliothek des Berliner Magistrats lege ich Ihnen den ersten vom Stadtbibliothekar Dr. Arend Bnchholz verfaßten, soeben erschienenen Band vor. Es ist eine sehr reichhaltige Sammlung geschichtlicher Bücher. Noch vier ähnliche Bände über andere Teile derselben Bücherei werden in raschem Tempo folgen. Hoffentlich wird sich in einigen Jahren ein eigener Bau für die Stadt­bibliothek in Berlin C erheben. Um die aufgespeicherten ungemein reichen Büchermassen inzwischen nutzbar zu machen, wird man versuchen, in dem Gebäude Zimmerstr. 90/91 in den Räumlichkeiten, die z. Z. noch das Märk. Museum innehat, eine Bücherausgabe mit Lesehalle ein­zurichten.

XXII. Viktor Laverrenz: Deutschlands Kriegsflotte. Eine Darstellung der Entwicklung und des gegenwärtigen Bestandes der gesamten Reichsmarine, ihrer Organisation und ihres Materials. Mit vielen Abbildungen. Wir Brandenburger, speziell wir Berliner, betrachten seit Alters die deutsche Kriegsmarine als von uns ausgegangen, gewiß mit Recht, denn die maßgebenden Beschlüsse hat der Große Kurfürst bei uns gefaßt und noch jetzt erinnert die Straße Ranles Hof an den ersten Marine-Direktor Benjamin Raule. So dürfen auch wir dies schöne Prachtwerk des Verfassers vonDeutschland zur See,Unter deutscher Kriegsflagge,Prinz Heinrichs Amerikafahrt u. s. w. mit Fug und Recht begrüßen.

Der geschmackvollen Ausstattung geht der inhaltreiche Text eben­bürtig parallel. Wir wollen dem Verfasser wünschen, daß ihm für seine mühevolle, ernste und doch vollkommen volkstümliche Arbeit der volle Lohn, den sie durchaus verdient, zu teil werde. Daß dies Buch für junge und alte Deutsche sich besonders als Geschenk eignet, bedarf kaum ausdrücklicher Erwähnung.

Ich möchte dies kurze Referat abschließen mit einem Abdruck des deutschen Flottenliedes, welches Georg Ilerwegh (geb. 1817 zu Stutt­gart, f 1875 zu Lichtenthal bei Baden) i. J. 1841 in seinen Gedichten eines Lebendigen veröffentlichte:

Die deutsche Flotte.

Erwach, mein Volk, mit neuen Sinnen!

Blick in des Schicksals goldnes Buch,

Lies aus den Sternen dir den Spruch:

Du sollst die Welt gewinnen!

Erwach, mein Volk, heiß deine Töchter spinnen!

Wir brauchen wieder einmal deutsches Linnen Zu deutschem Segeltuch.