Heft 
(1907) 15
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21. (9. ordentliche) Versammlung des XIV. Vereinsjahres.

Viele von den jetzt Lebenden haben daher noch die meisten der hier dargestellten Häuser gesehen nnd die auf den Schildern verkom­menden Namen sind uns alte Bekannte, wie Jagor, Habel, Stobwaßer p. p.

Von den wenigen Bauwerken der Straße, die auch ältere der jetzt lebenden Berliner wohl nicht mehr gesehen haben, sind namentlich die großen Pontonschuppen zu nennen, auf deren Grund (No. 74) später die Kriegs-Akademie erbaut wurde.

Kurz vor dem Erscheinen dieser Lithographie hatte die Verlags­handlung L. W. Wittich begonnen, ein Lieferungswerk herauszugeben, das Ansichten von Berlin, Potsdam p. p. in Querfolio-Kupferstichen brachte. Es sind die hier vorliegenden in den Jahren von 1819 bis 1824 erschienenen 5 Hefte mit 40 Blättern, von denen ich diejenigen, die die Gegend vor und hinter den Linden darstellen, die also die Wanderung durch die Linden an beiden Enden erweitern, mit ausgestellt habe.

Die Originalaufnahmen zu diesen Kupferstichen waren von dem Maler F. A. Calau, einige auch von Schinkel, Schwechten, Mauch jun., Delkescamp, Laurent und Ludwig Meyer künstlerisch gemalt worden.

Im Jahre 1831 ließ die Firma eine Serie aller ihrer Kupferdruck­blätter genau nach den gemalten Vorbildern kolorieren und in einen Band fassen.

Ebenso hielt sie die Originale selbst, die wirkliche Kunstwerke sind, in einem Bande vereinigt.

Beide Bände waren als Erbstücke im Besitz der Wittichschen Nachkommen verblieben, zuletzt bei einem in Sachsen lebenden ehe­maligen Offizier.

Durch Vermittelung eines Dresdener Antiquars sind im vorigen Jahre beide Bände in den Besitz des Märkischen Museums gelangt.

Den Band mit den kolorierten Kupferstichen zeige ich hier vor, der andere mit den kostbaren 45 Original Bildern wird später im Neuen Museum ausgelegt werden.

XXV. Herr Kustos Buchholz legt ferner vor 2 Urnen und 1 Kinderklapper. In der Forst von Kutzdorf im Kreise Königsberg i. M. wurden vor einigen Monaten beim Fällen von Kiefern mehrere alt­germanische Gräber aufgedeckt. Herr Lehrer Budde in Kutzdorf, der dem Mark. Museum von dem Funde in anerkennenswerter Weise Kenntnis gab und die von ihm geretteten 3 Gefäße aus jenen Gräbern freundlichst stiftete, berichtet darüber, daß die Urnen gegen 2 m tief in der Erde auf Steinplatten standen und mit Steinplatten überdeckt waren. Die beiden Urnen sind mittelgroß, die eine mit Strichen und Kerben, die andere nur mit Strichen, verziert und jede mit 2 kleinen Henkeln ver­sehen. Da über metallische Beigaben nichts verlautet, so kann man nur aus den Gefäßen selbst schließen, daß die Gräber dem von der

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