Issue 
(1907) 15
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Wegener, Das Kloster Gottesstadt in Oderberg.

Christen dem Hospital selbst zum Unterhalt der Armen, Kranken und Fremden dort geschenkt haben, den lieben Brüdern vom See der heiligen Jungfrau Maria (den Mönchen in Behlitz) vom Cisterzienserorden über­geben, mit allen Landgütern, mit dem Zehnt, mit den Weinbergen und mit allen anderen Nutzwerten, welche das Hospital selbst von alter Zeit her in anerkannter Weise besessen hat, und dieses zum andauernden Besitz mit dem Titel des Eigentumsrechts, damit sie für die dort liegenden Kranken in mildtätigerer Weise Sorge tragen können. Damit aber diese unsere Schenkung niemand in Zukunft verletzen kann, haben wir das vorliegende Pergamentblatt mit Anhängung unseres Siegels und mit der Unterschrift der Zeugen vollziehen lassen. Zeugen aber der Schenkung sind folgende Männer, Jakob, der Propst der Klosterfrauen in Spandau, der Magister Gerbert, der Magister Albert, Domherr und Kustos in Stendal, der Bruder Thomas, Predigermönch von Strausberg, und die Ritter, der Schenk Heinrich in Spandau, Arnold von Bredow und der Vogt Ilolf, und noch mehrere andere Männer. Verhandelt wurde dieses am 2. September im Jahr des Herrn P258. Ausgestellt in Spandau von der Hand unseres Notars Heidenreich.

Bald nach der Übergabe des Hospitals in Oderberg an die Pehlitzer Mönche setzte der Bischof von Brandenburg 1259 im Verein mit dem Markgrafen Johannes I. die Bedingungen fest, unter welchen das Hospital dem neuen Cisterzienserkloster angehören solle. Auch hierüber ist noch eine Urkunde vorhanden, welche in deutscher Übersetzung folgenden Wortlaut hat:Otto, durch die göttliche Barmherzigkeit Bischof der Kirche von Brandenburg, und Johannes, von Gottes Gnaden Markgraf von Branden­burg, setzen mit Segenswünschen für alle folgendes für immer fest. Da die Nachkommen das Andenken an die früher lebenden Menschen nicht recht waclierhalten, so wird durch ein gut verbürgtes Zeugnis hierfür Sorge getragen, daß Handlungen einsichtsvoller Männer sicher beglaubigten Schriftstücken zur andauernden Erhaltung anvertraut werden, aus welchen dann im Fall der Not die Wahrheit nachgewiesen und die Zweifel bei Meinungsverschiedenheiten beseitigt werden können. Deshalb wollen wir, daß durch das Zeugnis der vorliegenden Urkunde folgendes zur Kenntnis aller kommt. Wir haben nach vorhergehender Beratung mit an­gesehenen Männern den lieben Brüdern vom Sankt Mariensee vom Cister­zienserorden das Hospital der ruhmreichen Jungfrau Maria geschenkt, welches bei Oderberg in dem Barsdin genannten Ort liegt, mit allen seinen Besitzungen, welche es jetzt besitzt und infolge von Schenkungen oder Stiftungen treuer Christen von dem Eigentum derselben Besitzung, nämlich Barsdin, in Zukunft etwa besitzen wird, damit die eben genannten Brüder für die in dem genannten Hospital liegenden Kranken andauernd Sorge tragen und ihnen bei ihren Bedürfnissen hilfreiche Dienste leisten. Sollten jedoch die hier genannten Brüder das Vermögen des genannten