Issue 
(1907) 15
Page
186
Turn right 90°Turn left 90°
  
  
  
  
  
 
Download single image

186

Wegencr, Das Kloster Gottesstadt in Oderberg.

bleibe. Aus besonderer Gunst und Gnade, welche wir für unsere uns ergebenen Lieben, den Abt und den Konvent unseres Klosters Cliorin vom Cisterzienserorden, in anerkannter Weise haben, haben wir das Hospital, in Oderberg an dem Ort, welcher Barsdin genannt wird, gelegen, nach dem Hospital, welches innerhalb der Mauern des genannten Klosters Chorin liegt, verlegt und verlegen dasselbe kraft der vorliegenden Ur­kunde ganz in der Art, daß die Armen und die in dem Hospital in Oderberg liegenden, zu verpflegenden und zu speisenden Kranken von den Brüdern des genannten Konvents selbst in ihrem vorher genannten Hospital ohne Widerspruch von irgend jemand in Zukunft verpflegt und gespeist werden können und sollen, und hiermit übertragen wir das Hospital selbst den genannten Brüdern, wie diese auch für das Wohlsein der Kranken in aufmerksamer Weise sorgen wollen. Zur beständigen Sicherheit für diese Sache haben wir unser Siegel an die vorliegende Urkunde anhängen lassen. Als Zeugen waren hierbei gegenwärtig die tatkräftigen Männer, unser Kammermeister der Ritter Otto Greif von Greiffen- berg, Heinrich von der Schulenburg, unser Vogt Friedrich von Stegelitz und Christof Frauenberger, mit noch anderen des Vertrauens würdigen Männern. Ausgestellt in Eberswalde am Tag des seligen Apostels und Evangelisten Johannes (am 27. Dezember) im Jahr des Herrn 1372. Die Kirche des Marienhospitals wurde, wie aus den abgedruckten Urkunden hervorgeht, auch noch nach der Auflösung des Klosters Gottesstadt in Oderberg für den Gottesdienst benutzt, später aber kam sie in Verfall. Aus einem nach Eberswalde gerichteten Schreiben des Oderberger Kirchenvorstandes aus dem siebzehnten Jahrhundert geht hervor, daß man damals, um das Geläut der Oderberger Stadtkirche zu verbessern, die Glocke der Marienkirche in den Turm der Stadtkirche nahm. Das Schreiben gibt an, man hätte schon die große Glockevom Dorfe, also von Barsdin, welches noch immer späterDas Dorf ge­nannt wurde, hierzu verwandt und nun möchten die Eberswalder doch auch den Oderbergern die kleine Glocke der in Eberswalde leerstehenden Georgskapelle leihen oder übergeben, damit man in der Oderberger Stadtkirche zu einem vollständigen Geläut käme. Die Oderberger er­hielten hierauf auch die Glocke der Eberswalder Georgskapelle, eines gotischen Gebäudes, welches noch jetzt in der Stettinerstraße als Denk­mal alter Zeit in Eberswalde steht. Von der Marienkirche in Oderberg aber waren noch 1786 die Fundamente von drei Seiten und ein Teil der Frontmauer mit dem Portaleingang übrig.