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Wilke, Unser Herjott sitt in’n Beerboom.
bei Havelberg a. d. J. 1273 aufgefunden. Abgedruckt sind alle hier aufgeführten Urkunden in Riedels Codex diplomaticus Brandenburgensis, A, III, 340 (Schönhausen und Hassel), und A, XXV, 4 (Breddin). Anstelle der Konsekrationsurkunde trat auch wohl mitunter nur das Siegel des Geistlichen, welcher oder uuter welchem man die Kirche einweihte. Hierfür gibt Fischbach in den 1786 erschienen Städtebeschreibungen der Mark Brandenburg unter Eberswalde, S. 27$, den Belag mit den Worten: „Bey der Anno 1726 vorgenommenen Reparatur der Pfarrkirche (Maria-Magdalenakirche) in Neustadt-Eberswalde wurde in dem gemauerten Tische des Altars eine alte blecherne 2 Zoll lange und l'/j Zoll breite Schachtel gefunden. In derselben lagen 2 in Wachs gegossene Bilder. Das größte hatte die Gestalt eines durchgeschnittenen Gänseeyes, worauf der Bischof zu Brandenburg, als zu dessen Diöcese Neustadt damals gehöret hat, in seinem Bischöflichen Ornat sitzend abgebildet war, mit der Umschrift: Rudgerus Dei gratis Brandenburgensis ecclesiae episcopus (Rudger von Gottes Gnaden Bischof der Kirche von Brandenburg). Das zweite in der Gestalt einer halb durchgeschnittenen Wallnußschaale, stellte das Bild der Maria vor, wovon aber wenig mehr zu kennen war. Neben beiden lag noch ein weißes kleines Läppchen von Seide oder sehr feiner Leinewand, und einige wenige kleine Knüch- lein als Reliquien von irgend einem Heiligen. Alles dieses hat man beym Rathause in Verwahrung genommen, wo es noch zu sehen ist.“ Hieraus geht hervor, daß die St. Maria-Magdalenakirche in Eberswalde innerhalb der Jahre von 1L’42 bis 1251 eingeweiht ist, denn in dieser Zeit war nach den Urkunden Rudger Bischof von Brandenburg. Riedels Codex, A, VIII, 72 und 73. Auch in Gransee fand man im Altar einer Seitenkapelle zu Anfang der fünfziger Jahredes neunzehnten Jahrhunderts eine Reliquienbüchse mit einer von dem Bischof von Havelberg mit einem Siegel versehenen Urkunde. Fontane, Wanderungen durch die Mark Brandenburg, Berlin 1892, I, 504.
Unser Herjott sitt im Beerboom!
Ein Nachtrag zu: Elisabeth Lemkes „Der Birnbaum in der Volkskunde“. Brandenburgia XIV. No. 2, 1905.
Von Karl Wilke.
Zur Bezeichnung einer besonderen Art von Leichtgläubigkeit, gemischt mit fatalistischem Gott vertrauen, wird diese oben angeführte Redensart in der südlich en U ckermark, (die Gegend des Parsteinsees), gebraucht, die am zutreffendsten mit: „Gott den guten Mann sein