Heft 
(1907) 15
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2. (1. ordentliche) Versammlung des XV. Vereinsjahres.

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bis 150 Jahren für den allgemeinen Gebrauch unter der Bezeichnung Sicherheitsnadel wieder neuerfunden wurde.

Die Art der Herstellung solcher Gewandnadeln in der Zeit vor mehr als 2500 Jahien läßt sich aus diesem Stück ziemlich deutlich erkennen.

Der Bügel wurde so gegossen, daß er sich von beiden Enden aus in einen langen, dünnen Stab fortsetzte. Beide Stabenden wurden dann auf der Schauseite mit feiner Strichverzierung versehen und, nachdem die Nadel über eins der Enden an den Bügel gezogen und das andere Ende zum Teil zum Lager umgebogen war, zu Spiralscheiben aufgerollt. Die inneren Windungen der Spiralen wurden dann flach zu einer Platte getrieben.

Bronze-Gewandnadel (Fibula).

VII. Vortrag des Herrn Dr. Leopold Hirschberg, Dozenten für Musikgeschichte an der Humboldt-Akademie: Felix Mendelssohn-Bartholdy und seine Kompositionen in und für Berlin.

Der Vortragende, ein guter Freund unserer Gesellschaft, hat schon in einem früheren Vortrage eine Probe gegeben von seiner Begabung, musikalische Kunstwerke zu interpretieren. Die zwischen dem Gesang und den Musikausführungen eingeschalteten mündlichen Erläuterungen dienen dazu, in die Details des Kunstwerks einzuführen und die Absichten des Künstlers zu erläutern. Nach einer kurzen Einleitung über den Bildungs­gang dieses Schoßkindes des Glückes ging der Vortragende zu seinem Thema über. Schon in dem ersten Werk Mendelssohns tritt die Neigung zur Romantik hervor. Als ganz junger Mensch schrieb er seine einzige Oper: Die Hochzeit des Gamacho, sie ist reizend melodiös, aber das unbekannteste Werk. Ein geordnetes Komponieren führte den Siebzehn­jährigen zur Schöpfung der Ouvertüre von Shakespeares Sommernachts-