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0. (4. außerordentliche) Versammlung des XV. Vereinsjahres.
bereits acht, welche in energisch gehaltener Schrift, der man eine gewisse Überwindung ansah, ihre Teilnahme in Aussicht gestellt hatten.
Aber siehe da! Plötzlich kam Leben in die Sache, die Besuchspapiere erhielten an der Vereinsbörse eine merkwürdige Hausse — der Schreck auf dem Teltowkanal entwich den Gliedern und nach Schluß der Melde- listeu am Freitag zeigte sich ein wackerer Bestand von 86 Brandenburgia- leuten, auf die am Besuchstage gerechnet werden konnte. Der Umstand, daß es sich dieses Mal um keine anstrengende Marschtour, sondern nur um die gründliche Besichtigung einer hochinteressanten alten Stadt handelte, mag manchem eine Teilnahme lieb gemacht haben; vor allen Dingen aber war unsere Damenwelt hervorragend und stark vertreten, was geziemend und dankbarst anerkannt sei. Die Tatsache, daß der Besitzer derStrausbergerZeitung, Buchdruckereibesitzer Herr Kobisch für allgemeine Hinweise auf die mögliche Bedeutung dieses Besuches in geschichtlicher Beziehung in seinem Blatt den breitesten Raum zur Verfügung gestellt hatte, bereitete zugleich in glücklichster Weise auch die Ortsansässigen vor und verband damitauchfür sieeinefreundlicheEinladung zur Anteilnahme. So sind wir Alles in Allem an Ort und Stelle an 153 Teilnehmer beisammen gewesen, und es verdient schon hier Hervorhebung,daß unter ihnen sich der Eberswalder „Verein für Heimatkunde“ vertreten befand, welcher die umständliche Kremserfahrt über Trampe, Heckeiberg, Tiefensee, durch den Blumental über Gielsdorf nach Strausberg nicht gescheut hatte, wovon noch nachher.
Hohen Dank — und das gehört gleichfalls mit in die vorbereitende Einleitung dieses Berichtes — schuldet die Brandenburgs den Strausberger Städtischen, Kirchen- wie Provinzialbehörden und einzelnen Bürgern für ihr überaus freundliches Entgegenkommen in Sachen unseres Besuches. Nicht nur, daß Berichterstatter bei seinen vielen und oft lästigen Vor besieh tigungen jede nur denkbare Förderung erfuhr, die alle Hindernisse aus dem Wege räumte — auch am Besuchstage selbst hat sich dieses gütige Jnteresse in so hervorragender Weise gezeigt, daß wir es dankbarst gewiß nicht vergessen werden. Wenn auch der weiter folgende Bericht über das Geschehene an diese Strausberger Ilülfsbereitschaft dauernd erinnern wird und muß, so war es von vornherein doch eine glückliche Einleitung zu nennen, daß in Stellvertretung des beurlaubten und seit Beginn um unsere Sache lebhaft bemühten Herrn Bürgermeisters Gödel der Beigeordnete Herr Müncheberg vom Ostbahnhof Strausberg an fürsorgliches Geleite übernahm, daß alle wichtigen Objekte dem besichtigenden Zutritte geöffnet waren, daß der Herr Landarmenanstaltsdirektor Oberleutnant Guericke die große Besucherzahl selbst über die historische Stätte des einstigen Ottonischen Dominikanerklosters und durch die Anstaltsräume führte, daß unter Gegenwart der beiden Geistlichen Herrn Oberpfarrers Dr. Wandel