6. (4. außerordentliche) Versammlung des XV. Vereinsjahres.
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und Herrn Diakonus Franck uns die Kirche zu St. Marien mit ihrem interessanten Hochaltar erschlossen und deren Besichtigung vom Herrn Organisten Krause durch schönes Orgelspiel stimmungsreich getragen wurde. Rechnet man dazu noch die ausdauernde freundliche Hülfe des Strausberger Lehrers Herrn Böhm, die oft gewährte Unterstützung des Herrn Oberpfarrers Wandel wie der Seinigen, die des Herrn Küsters Wernicke, die des um das Einladungsgeschäft mitbemühten Kaufmannes Herrn Bell mann und den gütigen Beirat so manches andern, so war gewiß eine glückliche Einleitung der Fahrt geschaifen, die zugleich deD Tendenzen des „Märkischen Provinzial Museums zu Berlin“ nutzbar sein sollte — wenn auch nicht in Fundstücken, so doch in einem sachgemäßen Bericht. Im schnellen Fluge weniger Stunden kann die Besichtigung einer historischen Stadt wie Strausberg nur von geringen Erklärungsandeutungen begleitet werden, welche gleichsam das Resultat langwieriger Vorbesichtigungen sind. Dergleichen Erklärungsandeutungen fordern mit Recht aber ihre Beweise, wenn ein geschichtlicher Nutzen erwachsen soll; diese auf einer Wanderfahrt zu geben ist unmöglich — hier nimmt man lieber, da auch die Zeit zu vielen Erörterungen fehlt, das Fertige hin und überläßt die weitere Sorge dem Brandenburgiabericht. Die aus Anlaß unsers Besuches gepflogenen Untersuchungen der Straus- bergischen Altgeschichte haben indes ein so merkwürdiges umfangreiches Resultat geboten, daß dessen Wiedergabe seiner Länge und notwendigen Ausführlichkeit wegen ein besonderes abgerundetes Werk verdient, welches einen der nächsten Archivbände beschäftigen und mit verschiedenen Abbildungen versehen werden soll. Diese Arbeit ist im^Manuscript bereits fertig und soll neben einiger. Nachprüfung während der Bilderherstellungsfrist unter dem Titel: Der Barnim und das alte Strausberg bis zur Stadteinrichtung um 1232 aufGrund historischerSymbolik folgende Kapitel bieten:
1. Einleitung (mit Angabe der Strausberger Literatur).
2. Allerlei Historisches über das alte Strausberg.
3. Johann I. und Otto III. nebst ihren Familien nach der Branden- burgischen Markgrafenchronik (kritische Übersetzung).
4. Die Marienkirche zu Strausberg:
a) Material, Bauart und Baustil.
b) Der alte Hochaltar und seine Figurenstücke.
c) Weitere urkundliche Beispiele für die historische Nutzung der alten Kirchenheiligen in Dörfern.
d) Die Gewölbemalereien.
e) Die Epitaphien, Denkmäler — Kanzel, Orgel, sonstiges Inventar.
f) Die Sakristei.
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