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6. (4. außerordentliche Versammlung) des XV. Vereinsjahres.
g) Die Nebenaltäre in St. Marien und die St. Annen Kapelle.
h) Der Turm von St. Marien und sein Zubehör.
5. Die ehemalige zweite Pfarrkirche zu St. Nikolaus von Myra.
6. St. Georgskapelle nebst Hospital — St. Marienkapelle.
7. Das Strausberger Dominikanerkloster.
8. Strausberger Bestand im Märkischen Provinzial-Museum.
Dem älteren „Führer von Strausberg und Umgegend“ sei folgende zutreffende Lageschilderung der von uns besuchten Stadt entnommen: Strausberg gehört unstreitig zu den schönsten kleineren Provinzialstädten der Mark. Wer einmal — sei’s auch nur gelegentlich eines flüchtigen Besuches — das wundervolle aus den Fluten des Straus(sees) emporsteigende Stadtpanorama schaute, wer im leichten Bote über die gekräuselte Wasserfläche dahingleitend seine Blicke hat umherschweifen lassen über die blüten- und fruchtreichen Gärten, über die in lauschige Baumgruppen gebetteten friedlichen Villen des diesseitigen Ufers zu dem hochstämmigen Kiefernwald und welligen Gelände des sog. Jenseits, wer gar bei längerem Sommeraufenthalt in vollen Zügen die Reize eines idyllischen Waldlebens gekostet, traumverloren im weichen, warmen Moose hingestreckt den Symphonien der gefiederten Sänger und dem geheimnisvollen Rauschen der Wipfel gelauscht oder inmitten seiner jubelnd wetteifernden Kinderschar der emsigen Jagd nach Blumen, Beeren und Pilzen, nach Käfern und Schmetterlingen obgelegen: — der vergißt nicht so leicht die leider nur zu schnell verlebten Stunden und Tage und — kommt dankbaren Herzens gern wieder.“ Und Trinius charakterisirt: Die Mark hat in der Tat nur sehr wenige Städte aufzuweisen, die da vermöchten, mit der Stadt am Straus einen siegreichen Wettkampf einzugehen, welche — von hohen Bäumen beider Ufer dunkel und wirksam eingerahmt — einem holden Tx-ugbilde gleicht, das die nächste Welle schon wieder in ihren Schoß aufnehmen kann. Dieser Stadt also führte uns am Sonntag, dem 9. September 1906 vom Ostbahnhofe Strausberg her das Dampfroß der Kleinbahn entgegen, dem „Potsdam“ Markgrafs Otto IIL. (1220—1267), das wir um 10 Uhr 36 Min. Vormittags richtig erreichten. Mit seinem Bruder Johann I. (1220—1266) hatte der Markgraf um die Wende 1231—1232 vom Herrn Barnem u. a. auch den Barnim erworben und so auf immer der deutschen Mark Brandenburg eingefügt. Nach dem bekannten Städteeinrichtungsgeneralreglement vom 7. März 1232 erhielt auch alsbald Strausberg sein deutsches Spandauer Recht, das in seinen Hauptstrichen im Brandenburger wie Magdeburger — in seiner Grundlage aber wie jene im Soester Rechte wurzelt. Ein „Potsdam“ des Markgrafen nannte ich die Stadt Strausberg, und das aus gutem Grunde. Denn abgesehen von ihrer naturschönen Lage war sie das Sorgen- wie Lieblingskind jenes Landesherrn; mit